2,5 Tonnen Ernte
Georg Wutzl vom Kobichl-Hof ist anderer Meinung „Ich möchte meinen Hof auf breite Beine stellen. Der Versuch hat sich gelohnt, die Weizenmenge war nicht groß, dafür hat die Qualität voll gepasst“, berichtet er. Grund genug für ihn und seine Familie, die Weizenäcker von 0,8 Hektar auf zwei Hektar auszudehnen. Nach der Tonne Weizen im Vorjahr hat er sich für heuer rund 2,5 Tonnen Ernte vorgenommen.
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Vor allem mit verbesserter, aber trotzdem schonender Bodenbearbeitung sollen schönere Erfolge erzielt werden. „Weil wir die Wiese ja nicht umpflügen, hab ich diese Arbeit im Vorjahr meinen Schweinen überlassen. Die haben schlampig umgewühlt, weshalb dann sehr viel Gras im Getreide war“, so der ambitionierte Jungbauer, der 60 Pinzgauer-Rinder und übers Jahr 30 Mastschweine im Stall hat. Deren Fleisch wird ab Hof vermarktet.
Wissen ging verloren
Leider sei viel Know-how über die Ackerwirtschaft in der Gegend verloren gegangen, so Wutzl. „Einer unserer Nachbarn ist 90 Jahre alt und erinnert sich, dass Hafer, Gerste und Weizen angebaut wurden. Leider sind die damals verwendeten Sorten verloren gegangen“, bedauert er.
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Mit welchem Engagement er hinter dem Getreideprojekt steht, zeigt der Kauf eines Oldtimer-Mähdreschers (Baujahr 1974) im Vorjahr. „Bei uns hier gibt es sonst keine Drescher“, erzählt Wutzl. Den Ernst hinter ihrem Projekt untermauert die Familie auch damit, dass auch eine kleine Gewerbemühle angeschafft wurde, um das hochwertige Brotgetreide ebenfalls selbst zu eigenem Mehl verarbeiten zu können.
„Für mich als Biobauer ist es wichtig, meinen Betrieb auf mehrere Beine zu stellen und so zu wirtschaften, dass Hof und Natur auch für zukünftige Generationen gesund bleiben“, betont Wutzl. Dass sich generell die Vielzahl der Höfe nur in eine Richtung spezialisieren und damit auch sehr abhängig machen, empfindet er als schade. Mit seinen neuen Getreideversuchen ist der Landwirt jedenfalls im Naturpark Ötscher-Tormäuer im übergeordneten Projekt „KLAR“ eingebettet (siehe Kasten rechts).
Klimawandel nützen
Man versteht sich als „Klimawandelanpassungsmodellregion“, in der gezielt am Anbau alter Kulturpflanzen zur Anpassung an den Klimawandel geforscht und experimentiert wird. „Auch wenn die Witterung heuer vorerst wenig von der Klimaerwärmung spüren ließ, könnte das im Getreideanbau in Zukunft sicher eine positive Rolle spielen“, sagt Wutzl.
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