Ex-Liebhaber wurde nach Affäre zum Brandstifter

Ex-Liebhaber wurde  nach Affäre zum Brandstifter
40-Jähriger muss dreieinhalb Jahre hinter Gitter. Er soll Ex-Lebensgefährtin gewürgt und ihre Garage in Brand gesteckt haben.

„Es war eine On–Off-Beziehung“, sagt der Angeklagte. Tatsächlich klingt seine Vorgeschichte mit jener Nachbarin, deren Garagendach in Bromberg (Bezirk Wiener Neustadt) er in Brand gesteckt haben soll, abenteuerlich. Ursprünglich lebte man, jeweils mit anderen Partnern verheiratet, auf nebeneinanderliegenden Grundstücken. Dann kam es zu einer Affäre der beiden – zunächst geheim. Schließlich ließen sich beide scheiden und führten das Verhältnis offen weiter.

Doch es gab Streit. „Besonders wenn ihre Kinder da waren, war bei uns immer Chaos“, schildert der 40-Jährige vor Gericht. „Ich war beruflich oft im Ausland und wenn ich nach Hause gekommen bin, hat sie immer herumgesponnen.“ Die Frau brach die Beziehung ab.

Ex-Liebhaber wurde  nach Affäre zum Brandstifter

„Hat mich gewürgt“

Um sie zu einer Aussprache zu bewegen, habe der Mann gedroht, Nacktbilder von ihr zu veröffentlichen, sagt sie. Das Treffen sei dann eskaliert, als sie ihm vorhielt, er habe tatsächlich versucht, die Bilder in sozialen Medien hochzuladen. „Er hat mir das Handy aus der Hand gerissen und mich gewürgt“, behauptet die 37-Jährige. Der Angeklagte bestreitet dies.

Als schließlich am 5. Mai dieses Jahres die Garage neben dem Haus der Frau in Flammen aufging, fiel der Verdacht auf den Verflossenen. Zwei Tage später wurde der 40-Jährige wegen Brandstiftung festgenommen. Bei einer Hausdurchsuchung stellte die Polizei Mobiltelefone, Laptops und Speichermedien sicher.

Schon am Abend vor dem Feuer hatte die 37-Jährige auf dem Dachboden über der Garage nach einem Gartenwerkzeug gesucht – das sich später im Besitz des Angeklagten fand. Dabei hatte sie eine verdächtige Konstruktion entdeckt: Von der Batterie einer Photovoltaikanlage waren Metallschienen zu einem gefüllten Müllsack gelegt worden – offenbar um ihn in Brand zu setzen. Die Frau konnte dies aber rechtzeitig verhindern. "Die Schienen waren aber schon ganz schwarz", erinnert sie sich als Zeugin.

„Wollte nur helfen“

Eine Manipulation der Solaranlage gibt der 40-Jährige auch zu. Er habe sie aber nur testen wollen, um der Frau hohe Stromkosten zu ersparen, sagt er. Eine ausständige Stromrechnung hätte er ebenfalls für sie bezahlen wollen. Das Feuer sei dann aus Versehen ausgebrochen, er habe noch versucht, es zu löschen, was ihm aber nicht mehr gelungen sei. Dabei verletzte sich der Mann. Die Feuerwehr rief er aber nicht. „Weil ich mein Handy nicht so schnell finden konnte“, sagt er.

Warum er diese Version der Vorfälle bisher noch nie erzählt habe, will der Staatsanwalt wissen. „Weil ich mich so geniert habe“, lautet die Antwort. Die Schöffen nehmen dem 40-Jährigen seine Geschichte nicht ab. Sie verurteilen den Mann zu dreieinhalb Jahren Haft – rechtskräftig.

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