Mutter und Tochter in Bergnot: Vom Navi in die Irre geführt

Mutter und Tochter in Bergnot: Vom Navi in die Irre geführt
Duo verließ sich bei Klettertour auf der Rax auf Google Maps. Ein mehrstündiger Rettungseinsatz war die Folge.

Die Einsatzserie von Bergrettung, Alpin- und Flugpolizei auf den nö. Ausflugsbergen Rax und Schneeberg reißt nicht ab. Nach dem elfstündigen Einsatzmarathon am vergangenen Wochenende ist es diese Woche mit den Notfällen nahtlos weiter gegangen.

Mutter und Tochter in Bergnot: Vom Navi in die Irre geführt

Dienstagnachmittag wurde die Bergrettung Reichenau zu einem weiteren Einsatz von Notruf 140 alarmiert. Zwei Personen waren am Vormittag von Hinternasswald aufgebrochen, um über den Kaisersteig zum Habsburghaus aufzusteigen. Geplant war eine Übernachtung, um am nächsten Tag über das Plateau auf das Preiner Gscheid weiterzuwandern.

Kein Weiterkommen

Soweit kam es jedoch nicht. Wie die Bergrettung berichtet, verstiegen sich die Mutter und ihre 18-jährige Tochter kurz nach der Forststraße am Steig. Auf 1.350 Meter Seehöhe gab es aufgrund der Steilheit und des felsdurchsetzten Geländes kein Weiterkommen mehr. Die Frauen setzten einen Notruf ab.

Gewittergefahr

Zur Zeit der Alarmierung ging im Einsatzgebiet ein Gewitter nieder. Trotz der Wetterverhältnisse wurde beschlossen, den Polizei-Hubschrauber "Libelle" für einen Sichtungsflug in das Einsatzgebiet zu schicken. Parallel dazu machte sich ein 8-köpfiges Bergeteam der Ortsstelle Reichenau auf die lange Anfahrt.

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Gegen 15 Uhr konnte vom Hubschrauber aus erstmals Sichtkontakt zu den Frauen hergestellt werden. Eine Taubergung war aber zu riskant, da sich Mutter und Tochter in unmittelbarer Nähe des Tragseils einer Materialseilbahn befanden. Deshalb wurden vier Bergretter auf die Rax geflogen, um von oben zu den Personen abzusteigen.

Nach dem Abstieg mit Mutter und Tochter durch schwieriges und felsdurchsetztes Gelände erreichte die Mannschaft Stunden später gegen 18 Uhr die Bergrettungszentrale.

Navigationsfehler

Wieder einmal dürfte der Einsatz auf mangelnde Tourenvorbereitung und Unwissenheit zurückzuführen sein. Anscheinend haben sich die Frauen beim Orientieren im Gelände auf "Google Maps" verlassen.

"Das ist allerdings kein adäquates Tool zum Navigieren im Gelände. Bei Unsicherheit über den Weg ist es immer ratsam, bei der örtlichen Bergrettung oder der nächstgelegenen Hütte nachzufragen und eine aktuelle Wanderkarte zu verwenden", heißt es von Seiten der Bergrettung.

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