Es überrascht also nicht, dass die Hoffnung auf neue Kassenplätze bei den Niederösterreichern groß ist. Immerhin sind die Wartezeiten auf einen Untersuchungstermin zumeist lang. Wer schneller ein Ergebnis braucht, muss auf private Institute ausweichen – und dementsprechend tief in die Tasche greifen.
Nur für Klinik-Patientinnen und -Patienten
Und tatsächlich gab es kürzlich einen neuen Hoffnungsschimmer für die Patientinnen und Patienten: Im Landesklinikum Korneuburg wurde ein neues MRT-Gerät präsentiert, Kostenpunkt eine Million Euro. Und auf KURIER-Nachfrage wurde seitens des Klinikums und der Gemeinde bestätigt, dass man das Gerät künftig auch für externe Kassenpatientinnen und -patienten nutzen wolle – was die Landesgesundheitsagentur (LGA) nun jedoch dezidiert verneint.
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„Es finden keine Verhandlungen mit der ÖGK bezüglich Untersuchungen für externe Patientinnen und Patienten statt“, stellt LGA-Sprecherin Sabine Mlcoch klar.
Das neu installierte MRT des Landesklinikums Korneuburg-Stockerau diene ausschließlich der Versorgung stationärer Patientinnen und Patienten, vor allem aufgrund der Ausweitung des Angebots der Wirbelsäulenchirurgie am Standort Korneuburg.
Frage der Zuständigkeit
Doch es geht auch anders, wie das Beispiel Mistelbach beweist: Für das MRT des dortigen Landesklinikums gibt es seit Jahresbeginn auch einige wenige Termine für externe Kassenpatientinnen und -patienten. Die Kooperation zwischen LGA und der Gesundheitskasse wurde kurz vor den Landtagswahlen präsentiert. Warum wäre so ein Modell also nicht auch für Korneuburg oder andere Klinikstandorte denkbar?
Für die LGA eine Frage der Zuständigkeit: „Es ist so, dass der Versorgungsauftrag von Kliniken die stationäre Versorgung der Patientinnen und Patienten ist. Schon jetzt müssen wir in vielerlei Hinsicht Leistungen des niedergelassenen Bereichs übernehmen. Unsere Priorität hat jedoch natürlich der stationären und akuten Versorgung zu gelten“, kommentiert Mlcoch.
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Doch auch die ÖGK sieht sich nicht in der Pflicht, neue MRT-Kassenplätze anzubieten. Die Gesundheitskasse sei für den niedergelassenen Bereich zuständig, die Versorgung basiere auf dem Großgeräteplan, der zuletzt 2022 angepasst wurde.
Gespräche angekündigt
Um neue Kassenplätze zu schaffen, bedürfe es eine Abstimmung mit dem Land Niederösterreich. „Es finden regelmäßig Planungsgespräche statt, so auch für die Bedarfserhebung für MRT“, erklärt ÖGK-Sprecherin Marie-Theres Egyed. Dabei würden nicht nur die Wartezeiten als Indikator herangezogen werden, sondern auch die Auslastung der Geräte. Konkrete Pläne, das „Mistelbach-Modell“ in anderen Landeskliniken einzuführen und damit bestehende MRT-Geräte zu nutzen, gäbe es derzeit nicht.
Aber neue Gespräche seien bereits geplant: „Im kommenden Jahr wird es erneut Planungsgespräche mit dem Land geben, dort wird die MRT-Versorgung analysiert. Auf Basis dieser Ergebnisse wird die Versorgung bis 2030 definiert“, kündigt Egyed an. Die Hoffnung auf neue Kassenstellen, sie stirbt zuletzt.
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