Mord von Greinsfurth: Psychiatrisches Gutachten wird erstellt

MORDVERDACHT IN AMSTETTEN: OBERÖSTERREICHERIN TOT AUFGEFUNDEN
Laut Staatsanwaltschaft "keine konkreten Anhaltspunkte" für Unzurechnungsfähigkeit des Beschuldigten.

Die Staatsanwaltschaft St. Pölten hat im Fall des Mordes an der 52-jährigen Oberösterreicherin Ende Mai im Amstettner Stadtteil Greinsfurth ein psychiatrisches Gutachten in Auftrag gegeben. Damit soll die Zurechnungsfähigkeit des 39-jährigen Verdächtigen zum Tatzeitpunkt geklärt werden, der am Montag verhaftet wurde. Der nun vorliegende Obduktions-Endbericht bestätigte, dass die Frau durch Erwürgen starb.

Für eine Unzurechnungsfähigkeit des beschuldigten Deutschen gebe es aus aktueller Sicht "keine konkreten Anhaltspunkte", sagte Leopold Bien, der Sprecher der Staatsanwaltschaft am heutigen Donnerstag auf Anfrage. Das Gutachten werde vielmehr deshalb in Auftrag gegeben, "um auch diesen Aspekt abzuklären".

Obduktionsergebnis

Seit Mittwochnachmittag liegt der Anklagebehörde auch der gesamte Obduktionsbericht vor. Dieser bestätigte die Erkenntnisse der vorläufigen Fassung, nämlich ein Erwürgen als "primäre Todesursache", wie Bien festhielt. Hinzu komme ein "Verschluss der Atemwege", der auf ein "multikausales Ereignis" hindeute. Die Schnittverletzung, die die 52-Jährige am Arm aufwies, erlitt die Frau dem Behördensprecher zufolge "noch zu Lebzeiten". Die Wunde habe jedoch nur einen "geringen Blutverlust" ausgelöst.

 

Die Leiche der 52-Jährigen war am 28. Mai am späten Abend in einem Gebüsch im Bereich des Parkplatzes des Greinsfurther Einkaufszentrums WestSide City von Angehörigen gefunden worden. Die Frau dürfte am Weg zu ihrem auf dem Parkplatz abgestellten Pkw mit dem Beschuldigten zusammengetroffen sein. Nach der Bluttat soll der 39-Jährige mit dem Auto des Opfers rund einen Kilometer in ein Waldgebiet in Greinsfurth gefahren sein. Der Verdächtige wurde nach etwa zweimonatigen Ermittlungen am Montag in Haag im Bezirk Amstetten festgenommen. Er war nicht geständig und sitzt in der Justizanstalt St. Pölten in Untersuchungshaft.

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