Klimawald statt Asphalt: Melk plant das Großprojekt "Stadt-Boulevard"

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In den kommenden Jahren soll ein 1,7 Hektar großes Stadtquartier mit verkehrsberuhigte Zonen entstehen. Dafür gibt es eine Millionen-Förderung.

Es war ein Projekt, das äußerst umstritten war und niederösterreichweit für Schlagzeilen sorgte. Erst als im April 2013 das Einkaufszentrum Löwenpark in Melk eröffnet wurde, hatten sich die Gemüter wieder einigermaßen beruhigt. Mit der Verwirklichung des EKZ entstand in den Köpfen der Stadtverantwortlichen jedoch bereits eine zweite Idee: eine Verbindung vom Löwenpark ins Stadtzentrum.

Es sollte noch Jahre dauern, bis konkrete Pläne auf dem Tisch lagen – doch nun wurde das Zukunftsprojekt „Boulevard Melk“ von Stadtchef Patrick Strobl (ÖVP) präsentiert.

Ein zentrales Element des Projekts ist der geplante Klimawald im Bereich der Abbe-Stadler-Gasse. Mit dem Baubeginn der Neuplanung des Weierbachs soll auch die Umsetzung dieses grünen Stadtraums starten. Statt Asphalt und Parkplatzflächen entsteht ein waldähnlicher Grünraum mit versickerungsfähigem Belag und großzügiger Beschattung durch heimische Baumarten. Die Boku begleitet das Projekt wissenschaftlich.

Auf einer Fläche von rund 1,7 Hektar soll so ein Stadtquartier entstehen, das Aufenthaltsqualität, Klimaschutz und Lebensqualität verbindet. „Viele Ideen, die über Jahre gereift sind, können nun umgesetzt werden“, sagt Bürgermeister Strobl. „Mit dem Klimawald schaffen wir einen Ort der Begegnung, der das Stadtklima spürbar verbessert.“

Finanzierung gesichert

Parallel dazu laufen laut Stadt umfassende Verkehrserhebungen. Sie sollen ein genaues Bild über das Verkehrsaufkommen und die Parkplatzsituation in der Innenstadt liefern. Die Datenerhebung dauert noch bis in den Winter, um saisonale Unterschiede zu berücksichtigen. Die Ergebnisse fließen in die weitere Planung des verkehrsberuhigten Boulevards ein.

Neben den Planungen ist bereits ein ganz wichtiger Punkt gesichert: die Finanzierung. Denn gemeinsam mit Deutschlands Bundeshauptstadt Berlin konnte sich die Stadtgemeinde Melk im Wettbewerb um unterschiedliche Fördermittel in der Höhe von 3,8 Millionen Euro behaupten.

Bei den Informationsveranstaltungen wurde auch auf die Sorgen von Anrainern eingegangen. Fest steht: Die geplanten Wege sollen verkehrsberuhigt sein, jedoch den direkten Zugang zu den Häusern weiterhin ermöglichen. Darüber hinaus sollen die Öffnungszeiten der Tiefgarage ausgeweitet werden.

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