Medikamente in Mehlspeisen: Justizanstalts-Arzt in NÖ enthaftet

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Bei dem Mediziner besteht keine Fluchtgefahr mehr. Ein psychiatrisches Gutachten bestätigte Zurechnungsfähigkeit.

Der Arzt aus der Justizanstalt Göllersdorf (Bezirk Hollabrunn), der Kollegen mit Medikamenten versetzte Mehlspeisen verabreicht haben soll, ist enthaftet worden. Beim Verdächtigen bestehe keine Fluchtgefahr mehr, bestätigte der Sprecher der zuständigen Staatsanwaltschaft am Freitag einen "Heute"-Bericht. Als Weisung wurde dem Beschuldigten erteilt, den Kontakt mit den mutmaßlichen Opfern zu meiden.

Vorgelegen sind am Freitag auch die Ergebnisse des chemischen sowie des psychiatrischen Gutachtens. Letzteres bescheinigte dem Mediziner laut dem Sprecher der Anklagebehörde Zurechnungsfähigkeit. Zur chemischen Expertise, die sich unter anderem mit den Medikamenten in den Süßigkeiten beschäftigte, machte die Staatsanwaltschaft keine weiterführenden Angaben.

Verdacht auf schwere Körperverletzung

Ermittelt wird gegen den Beschuldigten weiterhin wegen des Verdachts der absichtlich schweren Körperverletzung. Nach dem Verzehr der Mehlspeisen sei es den Kollegen des Mediziners "schlecht gegangen", sagte der Staatsanwaltschaftssprecher. Weil der Verdächtige das Auto eines Kollegen beschädigt haben soll, steht auch Sachbeschädigung im Raum.

Verhaftet wurde der Arzt im Mai. Die Frist für die verhängte Untersuchungshaft wäre noch bis zum 8. September gelaufen.

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