Max Reinhardt: Der Badener, der die Theaterwelt revolutionierte

Einmal im Leben den „Jedermann“ von Hugo von Hofmannsthal bei den Salzburger Festspielen sehen – das steht auf der Bucketlist vieler Theater- und Kulturfreunde. Es war das erste Stück, das bei den Salzburger Festspielen im Jahr 1920 gespielt wurde. Bis heute ist es das Herzstück der Festspiele und ist zum Markenzeichen der Stadt geworden, das jedes Jahr aufgeführt wird.
Diesen Erfolg hätte sich Max Reinhardt, der mit Hugo von Hofmannsthal und Richard Strauss die Festspiele vor dem Salzburger Dom ins Leben rief, wohl nicht träumen lassen.
Der Theaterpionier wurde als Maximilian Goldmann vor 152 Jahren, am 9. September 1873, in Baden geboren. „Er wird als der erste moderne Regisseur bezeichnet, als Theatermagier verehrt und als Inbegriff eines Impresarios von internationaler Zugkraft beschrieben, dessen Wirken von Berlin und Wien über Salzburg bis in die Vereinigten Staaten ausstrahlte“ – so wird Reinhardt auf der Webseite der Salzburger Festspiele beschrieben.
Der gebürtige Badener begann seine ersten Schritte im Theater als Schauspieler, wechselte aber bald ins Regiefach und sollte die Theaterwelt revolutionieren: Er macht in Wien und Berlin Karriere, gründete die Kammerspiele und übernahm 1905 das Deutsche Theater in der Schumannstraße.
Experimente
Als sein Markenzeichen galten Bühnenexperimente und Massenszenen. Das Theater sollte zu einem Gesamterlebnis werden. Drehbühnen kamen zum Einsatz, die Beleuchtung wurde weiterentwickelt – alles bekam eine dramaturgische Funktion.
18 Jahre lang leitete Reinhardt das Schauspiel der Salzburger Festspiele. Ein letztes Mal führte er 1937 bei Goethes Faust Regie. Seine letzte Inszenierung in Österreich war die Uraufführung „In einer Nacht“ von Franz Werfels im Theater in der Josefstadt in Wien.
Nach dem „Anschluss“ Österreichs an Deutschland 1938 fühlte sich der jüdische Regisseur bedroht und floh nach Amerika, wo er in Hollywood lebte. Dort wollte er Theater- und Filmakademie begründen, die aber nicht so recht anlief. 1941 zog er nach New York, wo er am 31. Oktober 1943 verstarb.
Nach Reinhardt, der als einer der bedeutendsten Theatermacher des 20. Jahrhunderts gilt, wurde in Wien die Max-Reinhardt-Gasse benannt. Vor dem Stadttheater Baden steht eine Büste des Regisseurs.
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