Von Gemeinderat zum FPÖ-Landesrat in NÖ: So tickt Martin Antauer

Er warnt regelmäßig vor Massenzuwanderung, bezeichnete NEOS und Grüne als „Gefährder der abendländischen Kultur“, weil sie den Aktionsplan gegen den radikalen Islam kritisierten, und ließ der Bundes-ÖVP nach den gescheiterten Koalitionsverhandlungen mit Herbert Kickl von der FPÖ Folgendes ausrichten: „Die postengeile Volkspartei hat dann mutwillig den Schwanz eingezogen, kam mit Fantasie-Forderungen daher, die natürlich niemals erfüllbar waren.“
Martin Antauer, bislang Sicherheitssprecher der Freiheitlichen im niederösterreichischen Landtag, ist der Mann fürs Grobe. Nun legt der gebürtige St. Pöltner, der seine politische Karriere im Jahr 2016 als Gemeinderat in der Landeshauptstadt begann, den nächsten Karrieresprung hin.
Am Donnerstagabend wurde Antauer einstimmig zum Nachfolger von Christoph Luisser bestellt, der Volksanwalt wird. Damit sitzt der 58-Jährige künftig in der Landesregierung. Anfang Juli soll der Wechsel vollzogen werden.
„Ich bin davon überzeugt, dass Martin Antauer seine neue Aufgabe mit großem Fleiß und voller Verantwortung für sein Heimatland Niederösterreich und für unsere Landsleute ausüben wird“, betonte FPÖ-Landesvize Udo Landbauer.
Wird Antauer auch NÖGUS-Chef?
Ob der künftige Landesrat auch Bereiche über die Themen Sicherheit und Asyl hinaus übernehmen wird, ist noch unklar, heißt es aus der Partei.
Denn Luisser war auch Vorsitzender des NÖ Gesundheits- und Sozialfonds (NÖGUS) und damit direkt in die große Gesundheitsreform involviert, die zum Teil massive Kritik hervorruft, weil Spitäler und Notarztstützpunkte geschlossen werden sollen.
Interessant ist Antauers Rolle in der Gemeindepolitik. Der Unternehmer (Hausmann KG; Herbert Gansdorfer GesmbH) soll ein gutes Verhältnis zu St. Pöltens SPÖ-Bürgermeister Matthias Stadler pflegen. 2021 übernahmen die Freiheitlichen den Vorsitz im Kontrollausschuss im St. Pöltner Rathaus, Antauer übernahm diese Funktion.
Die Volkspartei war empört und sprach daraufhin von einem „rot-blauen Kuschelkurs“.
Mastermind hinter Rot-Blau
Außerdem ist der 58-Jährige Bezirksparteiobmann der FPÖ, Stadler jener der SPÖ. Beide sollen deshalb die Masterminds hinter der SPÖ-FPÖ-Koalition in Kirchberg an der Pielach (Bezirk St. Pölten) gewesen sein, die nach der Gemeinderatswahl die jahrzehntelange Vorherrschaft der Volkspartei in der über 3.000 Einwohner zählenden Marktgemeinde beendete. Die Schwarzen hatten bei diesem Urnengang zuvor eine krachende Niederlage einstecken müssen.
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