Marathon am Mount Everest: 42.195 Möglichkeiten zu stolpern

Nach neun Stunden 40 Minuten kam Engelhart im Ziel an
Nach sieben Marathons auf allen Kontinenten der Welt lief der Extremsportler Günter Engelhart den Mount Everest hinauf.

„Als ich meinen Lebenstraum, auf allen sieben Kontinenten der Welt einen Marathon zu laufen, vollendet hatte, fragte mich ein Freund: ,Was machst du als nächstes? Läufst’ auf den Mond?’ Ich antwortete ,Nein, aber den Marathon, der dem Mond am nächsten ist’“, erzählt der 56-jährige Läufer Günter Engelhart lachend und zeigt stolz die Medaille, die um seinen Hals hängt.

Der Extremsportler aus Sankt Pölten ist gerade aus Nepal zurückgekehrt, wo er den welthöchsten und wohl gefährlichsten Marathon der Welt absolvierte: den „Tenzing Hillary Everest Marathon“ auf dem Mount Everest. In Zahlen bedeutet das eine Strecke von insgesamt 42.195 Metern, 1.350 Höhenmeter bergauf und 3.274 Höhenmeter bergab.

Herausfordernd war bereits die Anreise: Auf einen neuneinhalb stündigen Flug folgte ein elftägiger Aufstieg zum Everest Base Camp auf 5.360 Metern Seehöhe. Dort angekommen litt die Mehrheit der Teilnehmer an einer Höhenkrankheit, darunter auch Engelhart. Zwei begleitende Ärzte konnten die Patienten jedoch erfolgreich behandeln.

Grenzen verschieben

„Von einem Lauf kann man nicht wirklich sprechen: Ein Bergauf-Laufen ist aus sauerstofftechnischen Gründen nicht möglich, und bergab ermöglichte die Beschaffenheit des Weges lediglich ein flottes Gehen“, berichtet Engelhart. Nach neun Stunden und 40 Minuten erreichte er als 107. von insgesamt 175 Teilnehmern den Zielort Namche auf einer Seehöhe von 3.440 Metern.

Marathon am Mount Everest: 42.195 Möglichkeiten zu stolpern

Engelhart auf 5.643 Meter Seehöhe so nah war er dem Mond noch nie

Knapp drei Wochen war Engelhart insgesamt unterwegs. „Es war mein bisher wohl beeindruckendstes und spektakulärstes Marathon-Erlebnis. Ich habe meine persönlichen und vor allem physischen Grenzen abermals verschoben und neu definiert. Jetzt bin ich aber, glaube ich, am Ende angelangt, mehr ist nicht mehr möglich“, überlegt der Extremsportler laut.

„Aber wer weiß“, ergänzt er nach einen kurzen Pause augenzwinkernd.

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