Landesrat Eichtinger: „Diplomatie hilft bei heiklen Verhandlungen“

Als Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) vor fünf Jahren ihre Landesregierung vorstellte, zählte er zu den großen Überraschungen: Martin Eichtinger. Er war von der Botschaft in London nach St. Pölten gewechselt. Die beide Berufe – Botschafter oder Landesrat – hält er für gar nicht so unterschiedlich, wie er im Interview auf KurierTV erklärt: „Wenn man Botschafter ist, vertritt man die Anliegen und Interessen der Republik Österreich. Wenn man Landesrat ist, vertritt man die Anliegen der Landsleute. In beiden Fällen geht es um viel Kommunikation, aber es geht auch um viel Engagement.“
KURIER Talk mit Martin Eichtinger
Seine diplomatische Vergangenheit habe ihm jedenfalls bei seiner Arbeit als Politiker geholfen. Landesrat Eichtinger: „In der Diplomatie lernt man auch, sehr schwierige, oft auch sehr heikle Verhandlungen zu führen. Das ist etwas, das man auch in der Landespolitik sehr gut gebrauchen kann.“
Angesichts seiner Vergangenheit war es auch logisch, dass Martin Eichtinger die Europa-Agenden in der Landesregierung übernommen hat. Er ist überzeugt, dass sich auch die Bundesländer um Beziehungen zur Europäischen Union kümmern müssen. Eichtinger: „Praktisch alles, was in Brüssel entschieden wird, hat in irgendeiner Form Auswirkungen auf ein Bundesland oder eine Region.“ Außerdem habe Niederösterreich von der Mitgliedschaft in der EU unglaublich profitiert. „Seit dem Beitritt 1995 sind nicht weniger als vier Milliarden Euro an EU-Geldern nach Niederösterreich geflossen“, so der Landesrat. Er ist auch überzeugt, dass es gelungen sei, die Niederösterreicher für die EU zu interessieren.

Stabiler Arbeitsmarkt
Eichtinger ist auch für den Arbeitsmarkt in NÖ zuständig. Da freut ihn, „dass wir am Arbeitsmarkt eine äußerst stabile Situation haben“. Derzeit könne man auf die niedrigste Arbeitslosigkeit seit 22 Jahren verweisen. Was ihn am meisten freut: Gemeinsam mit den Sozialpartnern und natürlich dem Arbeitsmarktservice AMS habe man die Zahl der Langzeitarbeitslosen deutlich abbauen können. Und rund 1.100 Personen seien aus der Arbeitslosigkeit heraus für Pflegeberufe qualifiziert worden.
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