Weihnachtsgeschichte erwacht zum Leben: Krippenverein bietet Kurse an

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Mit viel Liebe für das Handwerk lehrt der Krippenverein Wolkersdorf (Bezirk Mistelbach), wie man eine Weihnachtskrippe baut. Es gibt Kurse für Jung und Alt, der Andrang ist groß.

Von Laura Ramoser

Der Weihnachtszauber beginnt bei vielen nach wie vor mit dem Aufstellen einer Krippe. In der gemütlichen Werkstätte des Krippenvereins Wolkersdorf entstehen nicht nur in der Adventzeit derartige Kunstwerke, sondern über das ganze Jahr hinweg. Auf Wandregalen reihen sich hier zierliche Schornsteine, Bänke und Fenster, selbst die Schubläden sind mit diversen Naturmaterialien gefüllt.

Im Jahr 2012 wurde der Verein gegründet. Die Leidenschaft der Mitglieder für das Krippenbauen hat viele Gründe. „Bei mir privat war es, weil meine Großtante so eine wunderschöne Krippe hatte. Da war es von meiner Kindheit an, ein langersehnter Wunsch eine eigene Krippe zu bauen“, erzählt Vereinsobfrau Renate Haselböck.

Bis ins letzte Detail

Auch bei Obfrau-Stellvertreter Johann Epp war es die Faszination einer bestimmten Krippe: „Ich war in Wolkersdorf bei einer Ausstellung in der Kellergasse und da bin ich eine halbe Stunde vor einer Krippe gestanden. Dann hat mein Enkel gesagt, ob ich nicht Interesse hätte, so etwas zu bauen – so bin ich eigentlich dazugekommen.“

Fast 80 krippenbegeisterte Mitglieder zählt der Verein bereits – zehn von ihnen, wie auch die Vereinsobfrau und ihr Stellvertreter, sind ausgebildete Krippenbaumeisterinnen und Krippenbaumeister. Die Ausbildung an einer Krippenbauschule dauert vier Jahre lang. Das erlernte Handwerk will man in Form von Kursen rund um das Krippenbauen an Interessierte weitergeben.

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Auch Kinderkurse sind Teil des Angebots.

Dabei gibt es allerdings einiges zu beachten, denn Krippe ist nicht gleich Krippe. „Wir unterscheiden grob zwischen heimatlicher und orientalischer Krippe. Dann gibt es Schneekrippen, Wurzelkrippen, Schwammkrippen, Stilkrippen – man könnte das endlos weiterführen“, sagt die Obfrau schmunzelnd. Um eine Krippe zu bauen, bedarf es jedoch Geduld. Für eine gewöhnliche Krippe benötige man rund 40 Stunden, erzählt sie. Bei den Krippenbaukursen nimmt man sich deshalb zwei Wochenenden Zeit.

Auch für Anfänger

Besonders geeignet für Anfängerinnen und Anfänger sind etwa die Kurse für Laternenkrippen, diese benötigen weniger Durchhaltevermögen. „Die Laterne geht relativ schnell. Da wird in eine Laterne eine Krippe hinein gebaut“, meint Haselböck. Eine derartige Krippe kann innerhalb von einem Wochenende in 20 Stunden gebastelt werden.

Auch Kinderkurse sind Teil des Angebots. Diese werden von Krippenbaumeister Rudi Reigner durchgeführt. Er ist in seiner Pension mit dem Krippenbauen in Berührung gekommen. Die Kinder betreue er gerne, erzählt er. „Da sind wir schon wieder überbucht. Wir könnten eigentlich jedes Jahr zwei Kurse anbieten“, so Epp. Nicht nur in den Kinderkursen bestehe laut ihm ein großer Andrang: „Heuer ist es wirklich extrem“, man sei nahezu vollständig ausgebucht.

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Fast 80 krippenbegeisterte Mitglieder zählt der Verein bereits.

Viele Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer kommen wieder: „Wenn man einmal begonnen hat, passiert es ganz leicht, dass man so viele Ideen hat und immer wieder weitermacht“, so Haselböck. Aber wohin mit den ganzen Krippen? Das ist eine Frage, die sich auch die Künstlerinnen und Künstler von Zeit zu Zeit stellen. „Verschenkt habe ich schon Unzählige. Alle Nichten und Neffen bekommen bei der Hochzeit eine Krippe“, erzählt der Obfrau-Stellvertreter.

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