80 Jahre Kriegsende: Neue Gedenktafel erinnert an Geschichte des Stifts

Probst nach der Segnung vor der Gedenktafel
Vor 80 Jahren wurden die Augstiner-Chorherren von der Gestapo vertrieben. Ein Propst sorgte in den schweren Zeiten für Zusammenhalt - und wurde nun geehrt.

Zusammenfassung

  • Gedenktafel im Stift Klosterneuburg erinnert an die Besetzung durch die Gestapo und die Vertreibung der Augustiner-Chorherren im Jahr 1941.
  • Die Augustiner-Chorherren fanden vorübergehend Zuflucht bei den Piaristen im 8. Wiener Gemeindebezirk.
  • Propst Alipius Linda hielt den Konvent während der Trennung zusammen, was bei der Einweihung der Gedenktafel gewürdigt wurde.

Von Astrid Mörk

Am 30. April wurde im Stift Klosterneuburg eine neue Gedenktafel enthüllt und gesegnet. 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs soll sie an die dunkle Zeit des Klosters während des Nationalsozialismus erinnern – und dabei insbesondere eine Person würdigen.

1938 wurde Österreich an das Deutsche Reich angeschlossen. Infolge des „Anschlusses“ wurde auch das kirchliche Leben massiv eingeschränkt. Nur zwei Jahre später, am 30. April 1941, besetzte die Gestapo das Stift Klosterneuburg. Die dort lebenden Augustiner-Chorherren wurden vertrieben und fanden vorübergehend Zuflucht bei den Piaristen im 8. Wiener Gemeindebezirk.

Die Trennung der Gemeinschaft

Am 27. Mai 1941 teilte die Gestapo mit, dass sich die Chorherren auf inkorporierte Pfarren verteilen dürfen. Der damalige Propst, Alipius Linda, fand dadurch seinen Weg in die Pfarre Maria Hietzing, die seit dem 13. Jahrhundert zum Stift Klosterneuburg gehört. Am 4. März 1942 wurde dann schließlich das Vermögen des Stiftes von der Reichsfinanzverwaltung eingezogen. 

Die Gedenkmsesse in der Pfarrkirche Marie Hietzing

Die Gedenkmsesse in der Pfarrkirche Marie Hietzing.

Nahaufnahme der Gedenktafel

Die neu enthüllte Gedenktafel.

Die Gedenktafel

Die neu enthüllte Gedenktafel.

In diesen schwierigen Jahren war es insbesondere Propst Alipius Linda zu verdanken, dass der Konvent trotz der äußeren Umstände als geistige Gemeinschaft bestehen konnte. Aus diesem Grund widmete der heutige Propst, Anton Höslinger, seine Predigt bei der Einsegnung der Gedenktafel seinem Vorgänger.

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