„Ich habe mir die Schulter verletzt und konnte nicht selbst mit dem Auto zur Therapie nach Krems fahren. Hin war es mit dem Bus kein Problem. Danach musste mich aber immer jemand abholen“, spricht Bewohnerin Barbara Pribasnig die Vormittagslücke im Fahrplan des überregionalen VOR-Busses (Verkehrsverbund Ostregion) an.
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Schüler müssen am Nachmittag teilweise eineinhalb Stunden auf eine Busverbindung nach Hause warten und sind etwa bei Musikstunden in Krems auf ein Elterntaxi angerufen. Im Ort gibt es auch keine Einkaufsmöglichkeiten, für Ältere bleibt nur das wenig bekannte und laut Bürgern auch relativ teure Anrufsammeltaxi. „Dieses Thema zieht sich seit Langem durch alle Generationen“, sagt ÖVP-Gemeinderat Andreas Ettenauer.
Diese Ortsteile sind betroffen
Kommunale Lösungen fehlen bisher, denn nicht einmal der 2020 erneuerte Kremser Stadtbus steuert den Ortsteil an. Dieses Schicksal von Egelsee teilen auch die südlich der Donau gelegenen Stadtteile Thallern oder Hollenburg.
Zwar ist eine bessere öffentliche Anbindung dieser Orte laut der Stadt Krems vorgesehen. „Konkrete Schritte sind aber noch nicht geplant“, kritisiert ÖVP-Stadträtin Bernadette Laister.
Unterschriften sammeln
Dass dieses Thema vielen Bewohnern unter den Fingernägeln brennt, zeige eine Online-Petition. Diese wurde in nur zwei Wochen mehr als 200-mal unterschrieben, betont Laister.
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Über den Sommer will man nun weitere Unterschriften für einen Initiativantrag im Gemeinderat sammeln. „Um das Stiefkind-Dasein Egelsees punkto öffentlichen Verkehrs zu beenden braucht es bedarfsgerechte Lösungen“, ist die Stadträtin überzeugt. „Ziel muss eine engere Taktung sein und es braucht auch Verbindungen am Samstag und Sonntag.“
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