Globaler Blick: Aktivisten aus Krems und Mali tauschen sich aus

Globaler Blick: Aktivisten aus Krems und Mali tauschen sich aus
Fridays For Future Krems lernten die Unterschiede zwischen westafrikanischem und österreichischem Klimaaktivismus kennen.

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Die Jugendlichen von Fridays For Future (FFF) setzen sich in Krems für eine klimafreundliche Zukunft ein, doch die jungen Klimaaktivisten sind ebenso um eine globale Perspektive über die Landesgrenzen hinaus bemüht. Um mehr über den Klimaaktivismus im globalen Süden zu erfahren, tauschten sie sich vor Kurzem mit Fousseny Traoré, dem Gründer von FFF Mali, virtuell aus. 

Klimatalk

Der Aktivist aus Mali erzählte im Klimatalk, wie die Klimakrise mit den sozialen und ökonomischen Problemen in seinem Heimatland zusammenhängt.

Globaler Blick: Aktivisten aus Krems und Mali tauschen sich aus

Fousseny Traoré (links) gründete FFF in Mali

So werde Foussenys Heimatland häufiger von Dürren und Überschwemmungen getroffen. Gemeinsam mit seinen Mitgliedern von FFF Mali pflanze er Bäume und sammle Plastik. Solche Aktionen seien im afrikanischen Klima-Aktivismus wichtig und vor allem leichter umsetzbar, denn Protestaktionen in der Öffentlichkeit seien dort verboten, erklärt der Aktivist, als ihn Marlene Nutz von FFF Krems über Unterschiede zum österreichischen Klimaaktivismus befragt. 

Bildung als Waffe

Ein weiteres großes Anliegen sei ihm die Kommunikation und die Sensibilisierung rund um die Themen Umwelt und Klima, so Traoré. "Wir brauchen Waffen gegen die Klimakrise – damit meine ich keine Waffen, die zu mehr Krieg und Leid führen, sondern Bildung. Bildung ist unsere Waffe gegen die Klimakrise“, so der Aktivist aus Afrika.

Obwohl die Sahelzone, zu der Mali gehört, besonders stark unter den Folgen des Klimawandels leide, würde der Aktivismus des globalen Südens oft nicht beachtet werden, so Marlene Nutz von FFF Krems. Doch auch auf lokaler Ebene in Krems kämpfe man gegen die Klimakrise an. 

Petition gegen Hausabriss

So starteten die Kremser Aktivisten vor Kurzem einen Petitionen gegen den Abriss intakter Bausubstanz in der Kremser Altstadt, die bisher schon 357 Mal unterzeichnet wurde. Mehr dazu hier.

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Am Wochenende informierten die Aktivisten von FFF Krems Passanten über ihre Petition

Kritik an der Kremser Klimapolitik

Auch die letzte Kremser Gemeinderatssitzung im Jänner stand ganz im Zeichen des Umweltschutzes, wobei die Umweltgemeinderäte bereits realisierte klimarelevante Projekte aus dem Vorjahr Revue passieren ließen. Laut einem Bericht wären Energieverbrauch und Lichtverschmutzung gesunken und es seine auch hundert neue Bäume gepflanzt worden.

Obwohl man die umgesetzte Maßnahmen des Gemeinderates bei FFF Krems begrüße, wird dennoch ein verbindlicher Plan mit konkreter inhaltlicher und zeitlicher Zielsetzungen gefordert. Es brauche mehr Einsatz für das Klima seitens der Kremser Stadtpolitik. So sollen beispielsweise auf weniger Boden versiegelt und eine autofreie Innenstadt geschaffen werden.  

von Verena Huber

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