Krems: Praxisvolksschule wird politischer Zankapfel
Nach monatelangen Verhandlungen ist die Zukunft der Praxisvolksschule im Stadtteil Mitterau in trockenen Tüchern. Das gaben die Stadt Krems, das Land Niederösterreich, die Diözese St. Pölten und die Hochschulstiftung der Erzdiözese Wien in einer gemeinsamen Aussendung bekannt.
Nachdem die kirchlich-pädagogische Hochschule (KPH) nach St. Pölten übersiedelte, war zunächst unklar, wie es um den Fortbestand der am gleichen Standort befindlichen Praxisvolksschule bestellt ist. Grund dafür war unter anderem der Plan des Landes, das Areal zu erwerben, um ein Ausbildungszentrum für Gesundheits- und Pflegeberufe anzusiedeln.
Nun wurde seitens der Entscheidungsträger eine Absichtserklärung formuliert, um die Voraussetzungen für den Schulbetrieb auch künftig sicherzustellen. Das Land NÖ werde als künftiger Eigentümer Rahmenbedingungen schaffen, die einen vollwertigen Schulbetrieb ermöglichen. Die Hochschulstiftung der Erzdiözese Wien bleibt Schulerhalter.
„Durch das konstruktive Miteinander aller Partner können wir gleichzeitig den Weg für ein innovatives Gesundheits- und Bildungsquartier am Standort ebnen – und dennoch jene Einrichtungen erhalten, die für die Stadt Krems und ihre Bevölkerung von zentraler Bedeutung sind“, äußert sich Bildungslandrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) zur erarbeiteten Lösung.
Kritik an Alleingang
Der Kremser Bürgermeister Peter Molnar spricht von einer „Ideallösung“ und einem „starken Signal“ für den Bildungsstandort Krems. Während er allen Mitwirkenden dankt, kritisiert er FPÖ-Stadtrat Martin Zöhrer. Dieser hatte sich noch vor Veröffentlichung des gemeinsamen Statements zum Fortbestand geäußert.
Laut Molnar schmücke sich der Bildungsstadtrat online mit „fremden Federn“, obwohl er kaum zum Ergebnis beigetragen habe. Künftig plant der Stadtchef, Zöhrer nicht in Verhandlungen einzubinden. Eine Ankündigung, die der Bildungsstadtrat als „Alleingang“ kritisiert.
Molnars Vorwürfe stoßen ebenfalls auf wenig Verständnis. Die Betroffenen hätten ein Recht darauf, umgehend vom Fortbestand der Schulgemeinschaft informiert zu werden, so der Bildungsstadtrat. Er werde es sich nicht nehmen lassen, parallel eigene Aussendungen zu machen.
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