Nach ÖVP-Entscheidung in NÖ: Langjährige Vizebürgermeisterin zieht sich zurück

Helene Fuchs-Moser zieht nicht in den Gemeinderat an.
"Ohne Sie ist die Stadtgemeinde nicht mehr dasselbe." "Wer wird sich denn jetzt so um dein weites Arbeitsfeld kümmern?" "Traurig für Korneuburg."
Das sind nur einige der Kommentare, die auf Facebook zu lesen sind. Der Grund: Die langjährige ÖVP-Vizebürgermeisterin Helene Fuchs-Moser gab bekannt, dass sie das ihr zustehende Gemeinderatsmandat in der Bezirkshauptstadt nicht annehmen werde.
"Mein persönlicher Plan war, meine Agenden in den nächsten ein bis zwei Jahren geordnet an einen Nachfolger zu übergeben", lässt Fuchs-Moser in einer schriftlichen Stellungnahme wissen. Doch die Stadtpartei hat anders entschieden; Fuchs-Moser wäre – trotz 342 Vorzugsstimmen und damit dem klaren zweiten Platz hinter Stadtchef Christian Gepp – nach 15 Jahren an der Stadtspitze und 45 Jahren in der Stadtpolitik nicht mehr Vizebürgermeisterin geworden.
"Jetzt wurden – für mich sehr überraschend und in keiner Weise absehbar – in meiner Fraktion Entscheidungen getroffen, die mir eine weitere Tätigkeit auf dieser Ebene nicht mehr möglich machen", erklärt Fuchs-Moser in dem Schreiben ihre Gründe für den Rückzug.
"Es tut mir unendlich leid, die Menschen, die an mich geglaubt und darauf vertraut haben, dass ich nach diesem deutlichen Votum weiterhin in derselben Form wie bisher für sie erreichbar und ansprechbar sein werde, zu enttäuschen."
"Muss fürs Team entscheiden"
Es ist nicht die erste unerwartete Entscheidung, die in der Korneuburger ÖVP nach der Wahl getroffen wird. Auch ÖVP-Baustadtrat Hubert Holzer wird nicht mehr der neuen Stadtregierung angehören. Er sprach gegenüber den NÖN davon, von der Vorgangsweise "menschlich enttäuscht" zu sein.
ÖVP-Stadtchef Christian Gepp betont gegenüber dem KURIER, dass ihm diese Schritte alles andere als leicht gefallen wären: "Helene Fuchs-Moser war 15 Jahre lang eine großartige Vizebürgermeisterin und das soziale Gewissen der Stadt. Korneuburg hat ihr viel zu verdanken, und ich persönlich genauso." Dennoch sei man als Team – und in Gesprächen mit möglichen Regierungspartnern – zu dem Entschluss gekommen, dass eine Neuaufstellung in der ÖVP nötig sei. "Man muss hier auch für das Team entscheiden, selbst dann, wenn diese Entscheidungen nicht populär sind."
Am 6. März findet in der Bezirkshauptstadt die konstituierende Sitzung statt, die ÖVP konnte ihre absolute Mehrheit verteidigen. Als neuer Vizebürgermeister ist Stefan Hanke vorgesehen, der auch die Bauagenden übernehmen soll. Der Bereich Soziales, Wohnungen und Personal, den bisher Fuchs-Moser innehatte, soll Peter Schindler übernehmen. Kultur, Kunst und Sport soll an Elke Paul gehen, Petra Gerstenecker soll für Bildung und Sport zuständig bleiben. Für die Finanzagenden wäre Alfred Zimmermann vorgesehen, Bernd Herzog für das Ressort Umwelt und Energie.
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