Kein Umsatz in der Römerhalle: Gemeinde soll Wirt Entfall zahlen

Die Kremser Gastrogröße Harald Schindlegger – mit acht Lokalen, 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Cateringservice und Equipmentverleih – will gerichtlich gegen die Gemeinde Mautern an der Donau vorgehen.
Grund dafür ist ein Pachtvertrag für die Römerhalle bis 2026. Nun ist die Veranstaltungshalle, die im Besitz der Gemeinde ist, aber bereits seit 2023 de facto zu. Dadurch entgehe Schindlegger, der die Halle bei Events gastronomisch bespielt, viel Umsatz – „und damit auch der Gemeinde“, wie er betont. Denn er bezahle eine „Umsatzpacht“ – er gibt einen Teil von seinen Einnahmen in der Halle an die Gemeinde ab.
„Die Gemeinde vermietet nun aber schon seit bald drei Jahren nicht mehr“, betont Schindlegger. Laut Bericht der NÖN seien dem Gastronomen damit Einnahmen von 866.000 Euro flöten gegangen, die er nun von der Gemeinde einfordert. „Die Zahl will ich gar nicht kommentieren, rechnet man die Inflation dazu, ist der Betrag wahrscheinlich noch höher“, sagt der Gastronom auf KURIER-Nachfrage.
Kein Parkplatz
Warum in der Halle keine Hochzeiten, Firmenfeiern oder Geburtstage mehr stattfinden, erklärt Mauterns Bürgermeister Heinrich Brustbauer: „Wir haben keinen Parkplatz mehr zur Verfügung. Auf dem Areal fanden archäologische Ausgrabungsarbeiten statt, weil dort eine Tiefgarage hinkommen soll“, ohne Parkplätze könne man auch die Eventhalle nicht bespielen. „Wir dachten nicht, dass das so lange dauert“, meint er.
Die Römerhalle wird von einem Investor als Teil des geplanten „Schloss Hotel“-Projekts aufgekauft. „Es gibt eine Vorvereinbarung mit dem Investor, die Kaufverträge wurden kürzlich unterzeichnet und liegen nun zur Genehmigung beim Land NÖ“, erklärt Brustbauer. Dadurch, dass das Schloss unter Denkmalschutz stehe und Teil des UNESCO-Welterbes sei, beschäftige das Projekt die Gemeinde schon seit mehreren Jahren. „Es musste durch viele Gremien“, so der Bürgermeister. 2027 soll das „Schloss Hotel“ mit 112 Betten fertiggestellt sein. In der Region habe man zu wenig Angebot. „Wir erwarten einen deutlichen Mehrwert, 80 Arbeitsplätze werden vor Ort geschaffen.“

Das Schloss Mautern in der Wachau steht unter Denkmalschutz. Es soll zum Hotel umgebaut werden.
Unterdessen beschäftigte den Gemeinderat auch die Forderung von Harald Schindlegger. „Sein Anwalt sagt, dass vertraglich festgelegt sei, dass Veranstaltungen in der Römerhalle stattfinden müssen, unserer sagt, dass das nicht der Fall sei“, meint der Bürgermeister. Im Gemeinderat habe man beschlossen, nichts an Schindelegger zu bezahlen. „Wenn er vor Gericht geht, wird das dort entschieden.“
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