Die sympathische Mostviertlerin Katrin Teufel hofft auf eine Therapie in Deutschland.
Nach einem Marathon an kostspieligen Therapien und vielen Rückschlägen wandte sich die 29-jährige Mostviertlerin Katrin Teufel mit der Bitte um Unterstützung an die Öffentlichkeit. Die Resonanz macht sie sprachlos und gibt ihr Mut.
"Ich kann es kaum in Worte fassen. Soviel Zuspruch und Unterstützung hatte niemals erwartet.“
Die 29-jährige Katrin Teufel konnte Donnerstagnachmittag ihre Emotionen kaum in Zaum halten. Nach zweieinhalbjährigem schweren Leiden als Long-Covid-Patientin hatte die junge Frau über das Internet um Hilfe gebeten, um eine für sie sehr hoffnungsvolle, aber kostspielige Therapie angehen zu können. 48 Stunden später brach Katrin die Spendenaktion bereits wieder ab, weil das Spendenziel von 11.500 Euro sogar schon übertroffen war.
Suche nach Therapien
Über Monate ließ die junge Mostviertlerin, je nach ihren verfügbaren Kräften, nichts unversucht, gegen die dramatische Post-Covid-Erkrankung anzukämpfen. Weil es um die Erkrankung im heimischen Gesundheitssystem noch wenig Richtlinien gibt, sei sie hauptsächlich auf Eigeninitiativen und Eigenmittel bei der Suche nach Therapien angewiesen gewesen, schilderte sie.
Bewusst wandte sie sich nun an die Öffentlichkeit. Sie bat um persönliche Hilfe, wollte aber auch das Dilemma um die Long-Covid-Opfer publik zu machen.
Absturz
Bis zum November 2022 war die sportliche und agile Hobbyreiterin aus Randegg als Jugendobfrau, junge ÖVP-Politikerin im Gemeinderat und sogar als Kandidatin auf Nationalratslisten aktiv und bekannt. Beruflich als Geschäftsführerin eines mittelgroßen Tourismusverbands in Niederösterreich erfolgreich, begann das Unheil dann zwei Monate nach einer Corona-Erkrankung auf sie hereinzubrechen.
Vor der Erkrankung war Teufel begeisterte Reiterin.
Schwere körperliche Einbrüche und ein nicht enden wollender Erschöpfungszustand, trotz vieler ärztlicher und therapeutischer Behandlungen, setzten der Mostviertlerin zu. Therapien, Medikamente, Facharztbesuche, Infusionen, Akupunktur, Ernährungsumstellungen und vieles mehr, versuchte Teufel auf eigene Kosten, um wieder auf die Beine zu kommen.
Zusammenbruch
Das Schlimmste stand aber erst bevor, nachdem sie im Oktober 2024 beim zweiten Long-Covid-Reha-Aufenthalt erneut an Corona erkrankt war. Die extremen Nachwirkungen gipfelten zu Jahresbeginn in einem mehrwöchigen Totalzusammenbruch. Sie musste zurück zu ihren Eltern ziehen. Der Gang auf die Toilette oder auch nur ein paar Bissen zu essen seien fast nicht möglich gewesen, schilderte Teufel.
Hartnäckig kämpfte sich die 29-Jährige Schritt für Schritt zurück in einen erträglicheren Zustand. Der selbstständige Haushalt, den Einkauf erledigen und vorsichtige soziale Kontakte, wie ein Kinobesuch, sind wieder möglich.
Ständige Suche
Auf der ständigen Suche nach Behandlungen brachten manche Therapien zwar kleine Verbesserungen, waren aber allesamt sehr ernüchternd, so Teufel. Im Dialysezentrum Bayreuth stellte sich bei Bluttests heraus, dass eine Immunadsorption (Blutwäsche) erfolgversprechend sein müsste.
Spendenwunder: Katrin bedankt sich bei den Unterstützern.
Die Behandlung samt Reise und Aufenthalt könne sie nun finanzieren, auch der Termin für die eineinhalbwöchige Behandlung sei bereits fixiert, teilte sie Donnerstagnachmittag hoffnungsfroh mit. Ebenso, dass sie ihr Spendenkonto auf der Plattform "Go Fund Me“ schon wieder geschlossen habe. Katrin Teufel zum KURIER: „Ich bin so dankbar und will niemanden, der auch Hilfe braucht, im Weg stehen“.
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