Rosenkranz ist überzeugt, dass das Tierleid aufgrund unkontrollierter Vermehrung bei Streunern nur durch konsequente Einhaltung der Kastrationspflicht bei Freigängerkatzen (2023 und 2024 gab es insgesamt 47 Anzeigen deswegen) und der „engagierten (freiwilligen) Kastration von Streunertieren“ eingedämmt und verhindert werden könnte. Um Letzteres zu unterstützen, gibt es, wie berichtet, vom Land ein Förderprojekt, wobei Gemeinden und Land die Kosten für Streunerkastrationen übernehmen. Zwei Drittel der Gemeinden nehmen laut Land NÖ auch daran teil. Wenn man also einen Streuner kastrieren lässt, stellt der Tierarzt die Rechnung nach vorheriger Absprache an die Gemeinde. Diese holt sich zwei Drittel davon vom Land als Förderung zurück, den Rest trägt die Kommune selbst.
Kein Zwang
Tierschutzvereine finden das Förderprojekt des Landes gut und können nicht verstehen, warum es von einem Drittel der Gemeinden eine Absage gibt. Sebastian Bohrn Mena, Vorstand der im Tierschutz tätige Stiftung Común, meint, dass viele Gemeinden die Aktion bzw. das Problem mit den Streunern nicht auf dem Radar hätten, er will nicht von „Ignoranz oder Unwillen“ sprechen. Dennoch macht er diesen Kommunen einen Vorschlag: Die Stiftung übernimmt die Hälfte des Gemeindeanteils bei einer Kastration. „Wenn uns jemand darauf aufmerksam macht, dass eine Gemeinde nicht mitmacht, dann schreibe ich ihr eine E-Mail mit dem Angebot“, erklärt er. Zwei Gemeinden im Waldviertel würden derzeit „prüfen“, wie sie damit künftig umgehen. Zehn Gemeinden hätte er bisher kontaktiert.
Andere Fördergeber möglich
Vonseiten des Landes heißt es dazu, dass einem Ansuchen der Gemeinden auf Förderung des Restbetrags bei einer weiteren Stelle nichts im Wege stünde. Der weitere Förderantrag sei „bei der Antragstellung an das Land NÖ nur bekannt zu geben“.
Einige Vereine meinen, dass die Gemeinden mehr in die Pflicht genommen werden müssten. Dazu heißt es vom Land: Da Streunertiere keine Besitzer haben und die Gemeinden auch nicht „deren Besitzer sind“, können diese auch nicht gezwungen werden, sich an dem Kastrationsprojekt zu beteiligen.
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