Kasser neuer Finanz-Landesrat in NÖ, die Grünen reagieren mit Häme

Die Landesregierung in NÖ
52 von möglichen 56 Stimmen für den 62-Jährigen, es gab auch noch weitere Personalrochaden am Donnerstag im Landtag.

Seit Donnerstag ist es hochoffiziell: Anton Kasser, ehemals ÖVP-Langzeit-Bürgermeister von Allhartsberg im Bezirk Amstetten, gehört nun der niederösterreichischen Landesregierung an. 

Kasser hat viele Aufgaben zu stemmen: Er ist nicht nur für die Finanzen, sondern auch für die Landeskliniken und die allgemeine Bauaufsicht zuständig. Außerdem fällt die Aufsicht über Gemeindeverbände in seinen Verantwortungsbereich.

Der 62-Jährige erhielt im Landtag 52 von 56 möglichen Stimmen. Er folgt damit auf Ludwig Schleritzko (46), der die Landesregierung verlässt und in die Privatwirtschaft – genauer gesagt zur Raiffeisen – wechselt.

"Dem Amt nicht gewachsen"

Zustimmung gab es für Kasser – wenig überraschend – von seiner eigenen Partei, den Freiheitlichen, der SPÖ und auch den Neos. Kritik übten die Pinken dennoch – allerdings an Schleritzko. Dieser sei seinem Amt „nie gewachsen“ gewesen, meinte Abgeordneter Helmut Hofer-Gruber, für den es ebenfalls die letzte Landtagssitzung war. Er übergebe „das Ruder an die nächste Generation“, wie er betonte.

„Letztes Aufgebot“

Noch deutlich schärfere Töne schlug Helga Krismer, Klubchefin der Grünen, an. Von der Öko-Partei gab es keine Zustimmung für Kasser. Krismer bezeichnete die ÖVP-Abgänge der letzten Zeit als „unwürdiges Schauspiel“, sprach von einem „letzten Aufgebot“ und meinte, dass die Mannschaft rund um Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) immer kleiner werde. „Die wichtigsten Vertrauten verlassen sie“, sagte Krismer.

Die Reaktionen der Volkspartei fielen erwartbar heftig aus. Klubchef Kurt Hackl sagte, Krismer sei mit ihren Bemerkungen „persönlich verletzend“ gewesen. 

ÖVP-Landesmanager Matthias Zauner legte ebenfalls nach: „Die Grünen unter Gewessler im Bund und Krismer in Niederösterreich haben ein Niveau erreicht, das an Klimakleber erinnert, denen der Kleber ausgegangen ist – orientierungslos, ohne Halt und völlig außer Kontrolle.“

Weitere Personalrochaden

Neben Kasser – dessen Mandat nun der Vizebürgermeister von Waidhofen an der Ybbs, Mario Wührer, übernommen hat – gab es weitere Personalrochaden: Der Bürgermeister von Stadt Haag (Bezirk Amstetten), Lukas Michlmayr (ÖVP), übernahm den Sitz von Bernhard Ebner, der nun als Prokurist bei der Wirtschaftsagentur ecoplus tätig ist. Christoph Müller heißt der Nachfolger von Helmut Hofer-Gruber.

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