Einbruch dauerte 1 Minute und 40 Sekunden
Es war am vergangenen Donnerstag um 4 Uhr Früh, als eine kriminelle Bande mit einem gestohlenen Honda in die Eingangstüre krachte und binnen einer Minute und 40 Sekunden die Schaufensterfronten leer räumte.
Wie das Überwachungsvideo zeigt, wusste die Bande genau, was zu tun ist. Sie fokussierten sich mit einem improvisierten Rammbock auf die Eingangstüre. Nach mehreren Anfahrversuchen mit dem Wagen flog das Portal aus den Angeln. Laut den Ermittlern wurde das Geschäft zuvor anscheinend ausspioniert. Denn mitgenommen wurden ganz gezielt nur die wertvollsten Stücke und hochpreisige Markenware.
Traditionsunternehmen
Auch wenn man als Juwelier immer mit einem derartigen Überfall rechnen müsse, war es für den Unternehmer und seine Familie das erste Mal. Dabei gibt es das Geschäft bereits seit 1985 an diesem Standort am Allerheiligenplatz. Thomas Freibergers Eltern haben den Betrieb in den vergangenen Jahrzehnten zu einer Institution in Wiener Neustadt gemacht. Nachdem er 2012 in den Familienbetrieb eingestiegen war, übernahm der Sohn im Vorjahr die Geschäfte.
Rekord-Goldpreis
Um sich von der starken Konkurrenz des Onlinehandels besonders im niedrigen Preissegment abzuheben, setze man bewusst auf Qualität, ein besonderes Einkaufserlebnis und Marken in höheren Preislagen. Etwas, was dem Juwelier nun vermutlich zum Verhängnis geworden ist. Denn in weniger als zwei Minuten verursachten die Gangster bei dem Coup einen riesigen Schaden.
Auch wenn dieser zu einem großen Teil durch die Versicherung gedeckt ist, sind die Unannehmlichkeiten für einen Familienbetrieb enorm, sagt Freiberger. "Es ist schwierig, die gestohlene Ware zu ersetzen. Wir erfahren aber gerade viel Unterstützung aus der Branche, worüber wir sehr denkbar sind“, erklärt der Unternehmer.
In Sicherheit investieren
Schmerzlich ist aktuell der Rekord-Goldpreis von über 3.000 US-Dollar pro Feinunze. "Wir haben jetzt beim Goldschmuck einen Einkaufspreis, der deutlich höher ist als bei der Ware, die gestohlen wurde.“
Nach dem Zwischenfall steht für Freiberger eines fest: "Wir werden weiter in die Sicherheit investieren.“ Die Kunden wird man heuer zum 40-jährigen Firmenjubiläum mit zahlreichen Aktivitäten überraschen.
Spurensicherung
Nach dem Blitzeinbruch in der Innenstadt flüchteten die Täter übrigens zunächst mit dem auffallend giftgrünen Wagen vom Tatort. Sie wechselten später auf ein anderes Fahrzeug und ließen das Auto im Stadtgebiet stehen. Wie sich später herausstellte, hatten sie den Kleinwagen, den sie als Rammbock verwendeten, kurz vor dem Einbruch gestohlen.
Die Ermittlungen in dem Fall hat das nö. Landeskriminalamt übernommen. Tatortspezialisten haben zur Spurensicherung auch den gestohlenen Wagen genau unter die Lupe genommen.
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