Jüngste Bürgermeisterin im Bezirk ist gebürtige Ungarin

2022 übernahm Reka Fekete nach Neuwahlen das Bürgermeisteramt in Au am Leithaberge
Reka Fekete, 34, ist dreifche Mutter und Bürgermeisterin in Au am Leithaberge. „Bei Ungerechtigkeit kenne ich null Toleranz“, sagt sie.

Zum Kaffee gibt es Kardinalschnitte im Gemeindeamt Au am Leithaberge. „Ein Geschenk. Unsere Bürger sind so nett“, strahlt Reka Fekete. Man kennt einander in der kleinen Ortschaft an der burgenländischen Grenze im Bezirk Bruck an der Leitha. „Das Gemeinschaftsgefühl ist hier sehr stark“, sagt die Bürgermeisterin.

Seit rund einem Jahr ist die 34-Jährige erstes weibliches Gemeindeoberhaupt – und erste ÖVP-Chefin. Ob Alter oder Geschlecht für Diskussionen gesorgt haben? „Überhaupt nicht. Überraschenderweise. Ich hätte eigentlich damit gerechnet“, gibt sie offen zu. Offenheit, Transparenz und Zusammenarbeit seien auch zentrale Themen ihrer Amtszeit, betont Reka Fekete. Das habe mit ihrem Vorgänger als Bürgermeister zu tun, der diese Qualitäten vermissen habe lassen, sagt sie. Aber auch mit ihrer Familiengeschichte.

Reka Fekete war zwei Jahre alt, als sie mit ihren Eltern aus ihrer Heimat Siebenbürgen nach Österreich kam. „Die beiden haben alles aufgegeben, um dem dortigen politischen System zu entkommen. Das ist auch der Grund, warum ich bei Ungerechtigkeit null Toleranz kenne.“

"Ich will mitgestalten"

Als Vorbild für Österreicher mit Migrationshintergrund sieht sich die Bürgermeisterin nicht wirklich. „Weil ich hier aufgewachsen bin und mich als Österreicherin fühle.“ Verbundenheit zu ihrem Geburtsland verspüre sie aber dennoch. In Au am Leithaberge hat sie ihre neue Heimat gefunden. Schon früh half Fekete ehrenamtlich in örtlichen Vereinen. So wurde auch die Volkspartei auf sie aufmerksam. „Man hat mich gefragt, ob ich mich politisch engagieren möchte, und ich habe sofort zugesagt, weil es genau das ist, was ich tun will“, sagt sie: „Mitgestalten.“ Das durfte sie rasch. 2015 wurde sie in den Gemeinderat gewählt, 2020 in den Gemeindevorstand.

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