„Danninger stand als Geschäftsführer unserer Wirtschaftsagentur ecoplus, als Wirtschaftslandesrat und als Klubobmann immer an der Seite der heimischen Betriebe. Sein Einsatz für den Wirtschaftsstandort ist weit über unsere Landesgrenzen bekannt. Daher ist es gut und richtig, dass er jetzt Verantwortung für den gesamten Standort Österreich übernimmt“, betonte Mikl-Leitner.
Danninger, ein gebürtiger Oberösterreicher, machte in NÖ Polit-Karriere, sein Handwerk lernte er schon früher. Er war ein Mitarbeiter von Andreas Khol in seiner Zeit als Nationalratspräsident, später leitete er das Büro von Michael Spindelegger. 2013 wurde Jochen Danninger als Staatssekretär für Finanzen unter Werner Faymann (SPÖ) angelobt, 2015 ging es zur Hypo NÖ, danach wurde Danninger ecoplus-Geschäftsführer.
Aus dieser Position schaffte er auch den Sprung in die Landespolitik, der heute 49-Jährige wurde Landesrat für Wirtschaft, Tourismus und Sport.
Machtkampf der Bünde
Als die ÖVP bei der Landtagswahl 2023 die absolute Mehrheit verlor, kam es zum Kräftemessen der mächtigen Bünde. Eigentlich hätte Wirtschaftsbündler Danninger wieder in der Landesregierung sitzen sollen, Finanzlandesrat Ludwig Schleritzko (Bauernbund) war als ÖVP-Klubchef in der Ziehung. Das wollte der Bauernbund nicht zulassen, schließlich wurde Danninger ÖVP-Klubchef.
Zuletzt gab es Gerüchte, dass Danninger in eine mögliche blau-schwarze Regierung mit Herbert Kickl an der Spitze wechseln könnte. „Danninger kann alles“, ließen seine Kollegen damals wissen – also auch Minister. Nun zieht es den Polit-Joker in die Wirtschaftskammer.
Hackl oder Ebner
Mit dieser Personalie stellt sich die Frage, wie es im ÖVP-Klub weitergeht? Kurt Hackl könnte nachfolgen. Hackl war bislang einer der drei Stellvertreter Danningers. Dazu kommt, dass der 58-Jährige auch als Vizepräsident der Wirtschaftskammer NÖ fungiert.
Allerdings wäre für so manchen ÖVP-Landtagsabgeordneten auch Bernhard Ebner (NÖAAB) eine Option. Dem ehemaligen Landesgeschäftsführer war schon einmal diese Funktion in Aussicht gestellt worden. Entscheidend wird sein, wem im Klub eher zugetraut wird, ein starker Gegenpart zu FPÖ-Klubobmann Reinhard Teufel zu sein.
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