In die Grean gehen - die Belebung eines alten Brauchtums

In die Grean gehen - die Belebung eines alten Brauchtums
Der Weinviertler Frühlingsbrauch aus dem 19. Jahrhundert wird nun zum Urlaubserlebnis.

von Marlena Schilling

In den Weingarten spazieren gehen, ein Achterl Jungwein verkosten und anschließend eine Heurigenjause genießen. Typischer für das Weinviertel könnte ein Ausflug eigentlich gar nicht sein.

Das dachte sich auch der „Weinviertel Tourismus“, als man das neue Ausflugsangebot „In die Grean gehen“ ins Leben rief. Dieser Frühlingsbrauch aus der Mitte des 19. Jahrhunderts hat im Weinviertel eine so alte Tradition, dass er sogar in das österreichische Verzeichnis des immateriellen UNESCO-Kulturerbes aufgenommen wurde.

Ursprung 

Ursprünglich kommt der Brauch vom biblischen „Emmausgang“, eine Erinnerung an den Gang der Jünger nach Emmaus, dem sich Jesus angeschlossen hat. Angelehnt an dem christlichen Brauch gingen Winzer damals mit ihren Erntehelferinnen und -helfern der Vorjahreslese in den Weingarten, um das neue Weinjahr willkommen zu heißen.

Man machte einen Spaziergang ins Grüne („in die Grean“), verkostete den Jungwein, dankte für die Ernte und stimmte sich bei einer Osterjause in der Kellergasse auf das kommende Weinjahr ein.

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