500 Euro Strafe für Jugendliche nach Treffen: "Werden sicher nicht zahlen"
Sie hatten sich nach 21 Uhr getroffen, um Musik zu hören und zu plaudern, doch dann tauchte plötzlich die Polizei auf: Für vier Jugendliche aus der Region Wienerwald in Niederösterreich hat diese Zusammenkunft nun ein teures Nachspiel. Denn die 17-Jährigen bekamen kürzlich Post von der Bezirkshauptmannschaft St. Pölten. Jeder von ihnen muss 500 Euro Strafe zahlen. Der Grund: Sie sollen gegen die Corona-Verordnungen verstoßen haben, wie der Sender P3TV berichtete.
Mindestabstand wurde eingehalten
"Wir werden die Strafe sicher nicht bezahlen und Rechtsmittel einlegen", betont nun der Vater von zwei Betroffenen im Gespräch mit dem KURIER. "Alle vier haben den vorgeschriebenen Mindestabstand eingehalten, das nächste Haus ist 200 Meter entfernt. Deshalb dürfte auch die Musik niemanden gestört haben", berichtet der Niederösterreicher.
Allerdings darf der eigene private Wohnbereich von 20 Uhr bis 6 Uhr Früh derzeit nicht verlassen werden. Eigentlich, denn es gibt Ausnahmen: Etwa wenn "Gefahr für Leib und Leben" besteht, oder zur "Deckung der notwendigen Grundbedürfnisse des täglichen Lebens", wie es in der Verordnung heißt. Erlaubt ist der Aufenthalt im Freien auch, wenn man sich mit Personen "zur körperlichen und psychischen Erholung trifft".
Ist das hier der Fall? Ja, meint der Vater der 17-Jährigen, die sich mit den beiden Freunden ein bis zweimal pro Woche im Freien treffen. Er gibt zu bedenken: "Will man, dass sich die jungen Menschen im Geheimen treffen? Etwa in einem Saunastüberl, wo der Abstand sicher nicht eingehalten werden kann. Ich glaube nicht."
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