In Hollabrunn fällt Preisdeckel für Grundablöse: "Wir wollen flexibler sein"

Im Hollabrunner Liegenschafts-Ausschuss sind bei den Mandataren Günter Schnötzinger (ÖVP), Sandra Damböck-Lehr (SPÖ), Fritz Strobl und Lukas Niedermayer (beide ÖVP) Flächen für Hochwasserschutzprojekte großes Thema.
2018 fasste der Hollabrunner Gemeinderat den Beschluss, pro Quadratmeter fünf Euro zu bezahlen, wenn potenzielle Hochwasserschutzflächen angekauft werden. Dieser Beschluss wurde in der Juni-Sitzung des Gremiums aufgehoben.
Künftig wird also von Fall zu Fall entschieden, wie viel die Stadtgemeinde den Grundbesitzern bezahlt. "Wir sind davon überzeugt, dass wir mit der Aufhebung des Grundsatzbeschlusses künftig flexibler vorgehen können und so mehr Erfolg bei der Grundablöse für Hochwasserschutzflächen haben werden", erklärt Lukas Niedermayer, der als Stadtrat (ÖVP) für den Hochwasserschutz zuständig ist, in einer gemeinsamen Aussendung der Koalitionspartner ÖVP und SPÖ.
Denn auch wenn die Zeiten finanziell für die Gemeinde herausfordernd sind, will die Koalition neue Hochwasserschutzprojekte in Angriff nehmen. Einige Studien seien bereits abgelaufen oder noch am Laufen. Umweltgemeinderätin Sandra Damböck-Lehr (SPÖ) lässt in der Aussendung wissen, dass die Gemeinde mit den Grundeigentümern im ständigen Austausch sei, um die Grundverfügbarkeit zu besprechen.
Hochwasserschutz zwischen Oberfellabrunn und Hollabrunn
So sollen in den nächsten Monaten einige Projekte weiterverfolgt werden, um sie zeitnah umsetzen zu können. "Konkret geht es um den Hochwasserschutz in Breitenwaida und von Oberfellabrunn Richtung Hollabrunn", nennt der zuständige Stadtrat auf KURIER-Nachfrage zwei Beispiele.
Der geplante Hochwasserschutz zwischen Oberfellabrunn und Hollabrunn werde künftig den Bereich um das Hollabrunner Reitzentrum von Martina Wenzl und den Verein "Sonnendach" schützen. Beide Einrichtungen standen im Vorjahr zwei Mal an nur einem Wochenende komplett unter Wasser.
Die Gemeinde führe derzeit konkrete Gespräche mit der Asfinag. Denn die Weinviertler Schnellstraße S3, die zwischen Oberfellabrunn und Hollabrunn verläuft, diene als Damm, hier sollen zusätzliche Rückhaltemaßnahmen entstehen, wie Niedermayer informiert. "Die Gespräche laufen gut, die Asfinag versteht unser Problem", ist der Stadtrat über das offene Ohr und den Willen zum Konsens froh.
Preisdeckel fiel, um bei Verhandlungen flexibler zu sein
Bei den geplanten Hochwasserschutzprojekten gehe es vor allem immer um eines: An die entsprechenden Flächen zu kommen. Das sei nicht immer ganz so einfach, wie Niedermayer aus Erfahrung weiß.
Er ist zuversichtlich, dass sich das aufgrund der Vorkommnisse im Vorjahr und des aufgehobenen Preisdeckels ändern wird. "Damals waren fünf Euro sicher noch hoch für einen Quadratmeter Ackerfläche", sagt Niedermayer, der selbst Landwirt ist. Mit der Aufhebung reagiere die Stadtgemeinde auf die allgemeine Preissteigerung, und: "Wir wollen uns selbst bei den Verhandlungen nicht eingrenzen und flexibler agieren." Das bedeute aber nicht, dass die Stadtgemeinde nun das Doppelte zahlen werde, es komme immer auf die Größe der Fläche sowie die Wichtigkeit des Projekts an.
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