Langzeitfolgen der Flut: St. Pölten kämpft noch immer mit den Schäden

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Ein Dreivierteljahr nach der Hochwasserkatastrophe liegt nun die Schadenssumme vor. Eine Bilanz.

Die Tage rund um den 15. September 2024 werden den Menschen in Niederösterreich noch lange in schrecklicher Erinnerung bleiben. Enorme Regenmengen fluteten große Teile des Landes, Menschen kamen ums Leben, Häuser und Straßen wurden zerstört.

Auch in St. Pölten wurde Katastrophenalarm ausgerufen. Der Traisendamm brach, mehrere Ortsteile standen unter Wasser, Feuerwehr und Bundesheer waren rund um die Uhr mit Evakuierungsmaßnahmen beschäftigt.

Ein Dreivierteljahr nach der verheerenden Flut hat die Landeshauptstadt nun Bilanz gezogen – und es zeigt sich, dass noch immer nicht alle Schäden beseitigt sind.

Radweg schwer beschädigt

Insgesamt wurden rund 2.500 Schadensfälle gemeldet, was etwa zehn Prozent aller Schadensmeldungen in Niederösterreich ausmacht. Die Schadenssumme an privaten Gebäuden, Betrieben und land- bzw. forstwirtschaftlichen Flächen beträgt laut Kommissionen etwa 64,3 Millionen Euro

Auch der Hochwasserschutz selbst wurde in Mitleidenschaft gezogen – die Kosten für Reparaturen im Bereich des Traisenwasserverbands werden mit zwei Millionen Euro beziffert, davon entfallen rund 500.000 Euro auf das Stadtgebiet.

Besonders betroffen war der beliebte Traisental-Radweg, der auf mehreren Abschnitten stark beschädigt wurde. Nach intensiven Sanierungsarbeiten ist der Radweg nun im gesamten Stadtgebiet wieder befahrbar.

Goassteig weiter gesperrt

Doch der Wiederaufbau ist noch nicht abgeschlossen. Im Sommer soll etwa der beschädigte Fußgängersteg über den Werksbach beim Bootshaus vollständig saniert werden. Eine besonders hartnäckige Baustelle ist der Goassteig zwischen Viehofen und Oberradlberg. Die Straße ist seit dem Hangrutsch gesperrt. 

Der Wiederaufbau liegt in der Verantwortung des Landes, die Fertigstellung ist erst bis Jahresende geplant. Die Stadt hat per Resolution die Beschleunigung der Arbeiten gefordert.

Sanierungsmaßnahmen

NÖ-weit wurden 358 Millionen Euro an Hilfszahlungen ausgeschüttet, 23.000 Schadensmeldungen gingen ein. 33 Mio. Euro fließen in Sanierungsmaßnahmen, wie zum Beispiel in den Damm in Krems. 

„Das Hochwasser hat verheerende Schäden angerichtet, aber auch gezeigt: Der Zusammenhalt ist stärker als jede Naturkatastrophe“, sagt Landesvize Stephan Pernkopf.

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