Hadreser Adventtreffen bleibt Ursprung treu - und zieht Massen an
Fackellicht trägt beim Adventtreffen in der Hadreser Kellertrift zur weihnachtlichen Atmosphäre bei.
Zusammenfassung
- Das Adventtreffen in Hadres findet seit 41 Jahren mit ausschließlich handgemachten Produkten und ohne Massenware in der längsten Kellergasse Europas statt.
- Bis zu 80.000 Besucher kommen an zwei Dezemberwochenenden - heuer der 6. und 7. sowie der 13. und 14. Dezember -, um die besondere Atmosphäre zu genießen.
- Die Veranstaltung bleibt dem ursprünglichen Konzept treu, bindet die Kirche ein und setzt auf regionale Unterstützung und stetige Weiterentwicklung durch engagierte Helfer.
Alles hat vor 41 Jahren mit nicht einmal 20 Ausstellern und manchmal nur 20 Gästen pro Tag begonnen, heuer werden es um die 75 Aussteller sein, die in der Hadreser Kellergasse ihre handgemachte Ware den Gästen beim Adventtreffen anbieten.
"Wir schauen uns das sehr genau an, wenn wir jemanden nicht kennen. Da sind wir streng", betont Romana Schuler, Obfrau der Adventgesellschaft, dass keine billige Chinaware verkauft werden darf, ebenso verhält es sich beim Glühwein, der muss selbstgemacht sein.
Das Adventtreffen in Hadres ist weit über die Grenzen des Hollabrunner Bezirks bekannt. Bis zu 80.000 Besucher wurden an den beiden Wochenenden bereits gezählt. Denn auch wenn sich die Zahl der Aussteller und Besucher über die Jahre deutlich verändert hat, so ist das Konzept über die Jahrzehnte gleich geblieben: Das Adventtreffen fand seit Beginn an an zwei Wochenenden, dem zweiten und dritten im Dezember, in der Hadeser Kellergasse statt.
Schlichte Ursprungsidee ist "irgendwann explodiert"
"Die ursprüngliche Idee von Anna Jencsok war, dass die Frauen aus Hadres ihre Kekse und Bastelsachen verkaufen können", weiß die Obfrau. "Und irgendwann ist es dann explodiert." Die Bedingungen, die Jencsok vor 41 Jahren aufgestellt hat, wurden über die Jahrzehnte beibehalten. Schnitzel und Pommes gibt's nämlich nicht. "Sie wollte nichts Gebackenes haben, nichts, das nach Jahrmarkt aussieht", erklärt Schuler. Die Kirche sollte ebenfalls eingebunden werden. So wird einmal pro Wochenende der Advent- und Kindersegen vor der Krippe erteilt.
"Wir sind traditionell geblieben", erzählt Schuler, die den Adventmarkt 2021 das erste Mal organisiert hat. Es gibt kein "Klimbim", sondern Produkte, die selbst gefertigt sind, vom Krapferl bis zum Kunsthandwerk. "Wir haben auch keinen Christbaumschmuck, weil Advent ist", erklärt die Obfrau.
Straßenumfrage zeigte: Hadreser Konzept passt
Beleuchtet werden die Kellergasse und die Stände nur mit Fackeln. Dass das den Menschen gefällt, zeigt nicht nur die Besucherzahl, sondern auch die Straßeninterviews, die im Jubiläumsjahr gemacht wurden. Die Leute schätzen die Hadreser Atmosphäre. "Es hat mich überrascht, wie bekannt unser Markt ist und hat mich darin bestärkt, dass das Konzept passt", so Schuler.
- Das Adventtreffen in der Hadreser Kellertrift findet am 6. und 7. Dezember sowie am 13. und 14 Dezember jeweils von 13 bis 18 Uhr statt.
- Das genaue Programm ist auf der Homepage des Vereins zu finden, ebenso wie der Jubiläumsfilm.
Mit dem Zug nach Hadres - das geht heute nicht mehr
Der Jubiläumsfilm, der die 40-jährige Geschichte des Marktes beleuchtet, ist im Vorjahr so gut angekommen, dass er heuer erneut gezeigt wird. "Karl und Monika Weber haben uns da sehr unterstützt", ist Schuler dankbar für die Hilfe des Altbürgermeisters und seiner Gattin, die viel geschichtliches Material aufgehoben haben. "Am Anfang sind die Leute sogar mit dem Zug gekommen. Der wurde 1987 abgeschafft. Das bedauere ich sehr", schildert die Hadreserin. Dennoch: Das Pulkautal ist am Wochenende mit öffentlichen Verkehrsmitteln eigentlich nicht erreichbar, die Leute kommen trotzdem in Scharen.
Worüber die Obfrau sehr froh ist: "Dass wir durchgehend Standl haben und so viele Keller offen sind." Dass es keine großen Lücken zwischen den Ständen gibt, ist nicht selbstverständlich. Die Hadreser Kellertrift ist mit ihren 1,6 Kilometern - auf denen mehr als 400 Keller und Presshäuser stehen - die längste baulich geschlossene Kellergasse Europas. Das Rekord-Institut Österreich stellte der Kellergasse im September sogar eine Urkunde als "größte Kellergasse der Welt" aus.
Junge helfen mit - und machen "super Eierlikör"
Was sich die Obfrau wünscht? "Dass mehr Keller aufmachen, wo die Leute sitzen können." Mehr offenen Keller würden nämlich auch bei einer anderen Herausforderung helfen: "Dann würden wir alle Aussteller unterbringen." Denn Anfragen bekommt Schuler sehr viele.
Die gebürtige Vorarlbergerin ist guter Dinge, dass es mit dem Adventtreff in den nächsten Jahren gut weitergehen wird: "Es sind viele Jüngere im Ort, die mithelfen." Nachsatz: "Sie machen einen super Eierlikör", schmunzelt Schuler.
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