Göttweiger Benediktiner wählten neuen Abt, der Bischofsvikar und Ritter ist
Durch die Wahl des 41-jährigen Patrick Schöder zum 66. Abt des Benediktinerklosters Göttweig setzte der Konvent des traditionsreichen Stifts am vergangenen Mittwoch ein Ausrufezeichen. Mit dem in Südafrika geborenen Schöder wurde ein weltoffener und auf vielen Ebenen aktiver Kleriker und Pädagoge zum Abt gewählt.
Die Neuwahl war notwendig, weil der 69-jährige Abt Columban Luser nach 15 Jahren sein Amt aus Altersgründen zur Verfügung stellte. In einem ersten Wahlgang hatten die Göttweiger Ordensmitglieder zu entscheiden, ob der künftige Abt auf Lebenszeit oder für zwölf Jahre gewählt wird. Danach wurde der 2006 in das Benediktinerstift eingetretene Patrick Schöder als Stiftsprimus auserkoren.
Abtwahl
Der 34-köpfige Konvent entschloss sich zur zwölfjährigen Amtszeit bis zur nächsten Wahl. Die sei nicht mit politischen Wahlen vergleichbar, sondern passiere im gemeinschaftlichen Nachdenken über die besten Lösungen für das Kloster, schilderte Pater Patrick den Vorgang und seine Entscheidung die Wahl anzunehmen, gegenüber dem KURIER. Bevor er nun in der feierlichen "Benediktion“ von Diözesanbischof Alois Schwarz zum Abt gesegnet wird, muss der Papst die Wahl bestätigen. Ein Termin für den Festakt in Göttweig ist noch nicht fixiert.
Nach seinem Eintritt bei den Benediktinern unter Abt Clemens Lashofer legte Schöder einen bemerkenswerten Ausbildungsmarathon hin. Neben der Ablegung der Profess 2010 schloss er die Studien der Theologie, Religionspädagogik und Anglistik ab.
Bischofsvikar
Im Juni 2011 wurde Pater Patrick zum Priester geweiht und danach in den Pfarren Rabenstein, Hofstetten-Grünau und Loich als Kaplan eingesetzt. 2013 übersiedelte Schöder nach Krems, wo er als erster Hochschulseelsorger in der Stadt wirkt und an der HAK/Hasch Religion und Englisch unterrichtet. Aufgrund seiner Arbeit berief ihn St. Pöltens Bischof Schwarz zum Bischofsvikar für Hochschulen und Studierende.
Der rührige Geistliche mit internationalen Wurzel fiel auch dem Orden zum Heiligen Grab zu Jerusalem auf, was die Berufung zum Ritter zur Folge hatte. Die Unterstützung der Christen im Heiligen Land sei ihm ein großes Anliegen, so Schöder. Im Vorjahr wurde er zudem in den konstantinischen St. Georgsorden Bourbon-Sizilien als Ehrenoffizier aufgenommen. Als Abt will er den Wahlspruch seiner Priester- und Bischofsvikarweihe "Mein bist du“ aus dem Alten Testament weitertragen.
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