Reine Männersache: Die Herren dominieren Wahlkampf in St. Pölten

Rathaus St. Pölten
Bei der Wahl am 25. Jänner treten aus heutiger Sicht ausschließlich Männer als Spitzenkandidaten an. So haben die Parteien entschieden.

Egal, wie die Gemeinderatswahl am 25. Jänner in St. Pölten ausgeht, eines lässt sich bereits mit ziemlicher Gewissheit sagen: Auch der nächste Bürgermeister wird ein Mann sein.

Das liegt daran, dass die Spitzenkandidaten allesamt männlich sind. Die SPÖ geht mit dem haushohen Favoriten, Bürgermeister Matthias Stadler, ins Rennen; die ÖVP setzt auf Stadtparteiobmann Florian Krumböck, der nach der Wahl zum Vizebürgermeister aufsteigen dürfte. 

Von Graz an die Traisen

Bei den Freiheitlichen spricht vieles für Klaus Otzelberger, der für die FPÖ als Stadtrat in der Landeshauptstadt aktiv ist. Bei den Grünen steht Walter Heimerl-Lesnik auf Listenplatz eins, die Neos haben erst vor Kurzem Bernd Pinzer präsentiert. Und die KPÖ, die den Einzug in den Gemeinderat schaffen will, hat Max Zirngast von Graz an die Traisen nach Niederösterreich geschickt.

Man kann also davon ausgehen, dass die politische Geschichte der Landeshauptstadt in einem Aspekt weitergeschrieben wird: Bislang waren alle Bürgermeister männlich. Eine Ausnahme, wenn man es nicht so genau nehmen will, bildete nur der Ortsteil St. Georgen am Steinfelde. Zwischen 1965 und 1972 war dort Hilde Hahn Bürgermeisterin, bevor St. Georgen eingemeindet wurde.

Frauen auf den Plätzen

In den Parteien beeilt man sich jedoch zu betonen, dass Frauen bei der Wahl dennoch eine wichtige Rolle spielen werden. So hat etwa Florian Krumböck als Stadtparteiobmann mit Susanne Binder-Novak, Julia Hieger und Romy Windl drei Stellvertreterinnen. „Mir ist es sehr wichtig, dass bei uns Frauen in der Partei wichtige Rollen einnehmen“, betont Krumböck im KURIER-Gespräch. Das werde sich auch in der Wahlliste widerspiegeln, die bis spätestens Anfang Dezember vorliegen muss.

Die SPÖ setzt bei der Erstellung ihrer Liste auf das Reißverschlussprinzip. Bei diesem System werden Frauen und Männer abwechselnd auf der Liste der Kandidaten gereiht.

Die Grünen haben nach dem teilweisen Rückzug ihrer großen Hoffnungsträgerin Christina Engel-Unterberger zwar mit Walter Heimerl-Lesnik einen neuen Einser, kommuniziert wird aber, dass man mit einem „Spitzenduo“ ins Rennen um Stimmen gehen werde. An seiner Seite wird die 19-jährige Lisa-Maria Koban wahlkämpfen; sie ist unter anderem Gründungsmitglied der grünen Schüler-Organisation Verde.

Bei den Blauen, so hört man, könnte auf Platz zwei Irene Höfner gereiht werden. Die Entscheidung soll in den kommenden Wochen bekanntgegeben werden.

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