Dabei schwärmt er vor allem von dem Veranstaltungsort. „Die Burg hat eine magische Ausstrahlung. Das kommt auch von der 1.000-jährigen Geschichte“, sagt Wildner. Manche Ecken würden aussehen wie Szenen aus einem unveröffentlichten „Herr der Ringe“-Teil, findet der Intendant.
Konzept
Für ihn sei es immer wichtig gewesen, dass nicht irgendeine Produktion in Wien geprobt wird, die dann ins Waldviertel kommt. „Ich wollte, dass wir hier in der Region Bezugspunkte haben, wo man anknüpfen kann und Menschen das Gefühl von Besitzerstolz haben, weil es in einer Gemeinde wie Gars so etwas gibt. Das war immer mein Ziel“, so Wildner.
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Weil die Burg in ihrer Substanz so einmalig sei, war es auch immer Teil seines Konzepts, dass sie so, wie sie eben ist, in das Stück miteingebunden wird. Der diesjährige Regisseur Philipp Harnoncourt schafft das für Wildner perfekt.
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Bis zu seinem Abschied werde er „jeden Augenblick genießen, über alle Irrwege nachdenken und wie man sie in der nächsten Runde vermeiden kann“ sowie „sich über alle Dinge freuen, die ich als Erfolg verbuchen durfte“. Was ihm nicht fehlen wird? „Den täglichen Blick auf die Wetterkarte und sorgenvoll in den Himmel zu schauen, das werde ich nicht vermissen.“
Infos zum Stück gibt es unter www.operburggars.at
Nach seiner Tätigkeit als Chefdirigent der Prager Staatsoper und als Erster Ständiger Dirigent der Oper Leipzig war Wildner von 1997 bis 2007 Generalmusikdirektor der Neuen Philharmonie Westfalen (Deutschland). Von 2010 bis 2014 war er Erster Gastdirigent des BBC Concert Orchestra in London. Danach verschlug es ihn ins Waldviertel nach Gars.
Reflexion
Am 22. September findet sein offizieller Abschied statt. Wildner verabschiedet sich von der Babenberger Burg und seinem Team, von dem er immer wieder aufs Neue begeistert ist, mit einer „Schubertiade“. Freunde, Wegbegleiter und natürlich Wildner selbst werden an diesem Abend kammermusikalische Perlen von Franz Schubert darbieten.
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