Nach Blinddarm-Operation gelang Häftling in Wiener Neustadt die Flucht

Justizwachebeamter legt Häftling Handschellen an
24-Jähriger überwältigte Justizbeamten nach Klogang. Er befand sich wegen betrügerischer Handlungen in Untersuchungshaft.

Der Fall erinnert an eine Reihe von spektakulären Ausbrüchen von Häftlingen in den vergangenen beiden Jahren. Am vergangenen Sonntag ist einem Untersuchungshäftling der Justizanstalt Wiener Neustadt eine aufsehenerregende Flucht aus dem Uniklinikum Wiener Neustadt gelungen – wohlgemerkt nach einer Blinddarm-Operation

Der 24-jährige Kevin A. war nach gesundheitlichen Problemen im Gefängnis ins Krankenhaus überstellt und dort stationär aufgenommen worden. Nach einer Blinddarmentzündung wurde er in der Uniklinik operiert. Am Sonntag nutzte der junge Häftling einen günstigen Augenblick, um aus dem Krankenhaus zu türmen.

Während eines Gangs auf die Toilette packte er die Gelegenheit beim Schopf und rangelte einen der beiden Justizbeamten nieder, die zur Bewachung im Spital abgestellt waren. Der 24-Jährige war schneller als seine Verfolger und konnte im Laufschritt entkommen. „Die Fahndung durch die Polizei ist im Gange“, wurde vonseiten des Justizministeriums am Donnerstag betont. 

Betrugsvorwürfe

Dem Untersuchungshäftling werden betrügerische Handlungen vorgeworfen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt unter anderem wegen Betrugs, schweren und gewerbsmäßigen Betrugs sowie Krimineller Vereinigung gegen den Verdächtigen. Die Generaldirektion für den Straf- und Maßnahmenvollzug habe „umgehend eine Prüfung des Falles veranlasst“.

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