Finanzskandal an der HTL-Mödling: Schülerheim vorerst gerettet

Finanzskandal an der HTL-Mödling: Schülerheim vorerst gerettet
Masseverwalter und Ministerium fanden eine Lösung für den weiteren Betrieb nach dem Ende der Semesterferien.

Nach dem Finanzskandal an der HTL Mödling ist die Zukunft für die 150 Mädchen und Burschen aus dem Schülerheim zumindest für die nahe Zukunft gesichert. Masseverwalter Martin Beck konnte zusammen mit der Bildungsdirektion Niederösterreich und dem Bildungsministerium die Schließung des Heims verhindern.

Am Montag konnten die Schülerinnen und Schüler nach den Semesterferien wieder ihre Zimmer beziehen, um ihre Ausbildung fortzusetzen.

In die Zahlungsunfähigkeit geschlittert

Mit dem CampusM betreibt der Verein zur Förderung der HTL Mödling ein "wichtiges Standbein der Bildungsschmiede“ – nämlich das Schülerheim samt Gastronomie. Wie der KURIER berichtete, ist dieser Verein im Jänner in die Zahlungsunfähigkeit geschlittert. Laut Ermittlungen des NÖ Landeskriminalamtes und der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt sind bis zu einer halben Million Euro spurlos verschwunden.

Finanzskandal an der HTL-Mödling: Schülerheim vorerst gerettet

Masseverwalter Martin Beck

Konkursverfahren

Über den Verein wurde deshalb am 22. Jänner am Landesgericht Wiener Neustadt das Konkursverfahren eröffnet. Ein leitender Mitarbeiter wurde suspendiert, ermittelt wird wegen des Verdachts der Untreue.

Masseverwalter Martin Beck ist seither bemüht eine Lösung für den Fortbestand des Schülerheims zu finden. Schließlich gehe es um die Ausbildung von 150 jungen Mädchen und Burschen. Wie Beck am Montag gegenüber dem KURIER erklärt, konnte die Schließung des Schülerheims zunächst abgewendet werden.

Der Bund übernimmt vorübergehend diverse Sachleistungen und Teile des Betriebs. Deshalb ist aktuell auch kein Überbrückungskredit nötig.

Noch bis Ende März können Gläubiger ihre Forderungen im Insolvenzverfahren anmelden. Erst dann wird klar, wie groß der finanzielle Schaden tatsächlich ist. Auch der geplante Neubau des CampusM ist durch den Skandal mehr als fraglich.

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So sollte der neue CampusM aussehen

Moderne Holzoptik

Wegen großer Nachfrage wurde bereits vor Jahren ein neues Schülerheim mit 125 Zimmern geplant. Der renommierte Wiener Neustädter Architekt Karl Scheibenreif hatte den Wettbewerb mit einem modern anmutenden Objekt in Holzhybridbauweise für sich entschieden. Es gibt bereits eine rechtskräftige Baubewilligung, demnächst hätte in Mödling der Spatenstich erfolgen sollen.

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