Finanzpolizei kontrollierte Gasthaus von Heini Staudinger

Finanzpolizei kontrollierte Gasthaus von Heini Staudinger
Waldviertler Schuherzeuger weigerte sich, seine Unterlagen offen zu legen und nimmt eine Strafe in Kauf.

Nachdem der Waldviertler Schuherzeuger Heini Staudinger aus Schrems im Bezirk Gmünd hinausposaunt hatte, die Mehrwertsteuer auf Speisen und Getränke in seinem "Gasthaus zur Sonne" nicht mehr abliefern zu wollen, bekam er vor wenigen Tagen Besuch von der Finanzpolizei.

Als die Beamten die „Gea-Baba.com“-Kasse kontrollieren wollten, über die er die Produkte ähnlich wie ein Online-Händler abrechnet, weigerte sich Staudinger, seine Unterlagen offen zu legen. Er nimmt eine Strafe in Kauf, um sie öffentlichkeitswirksam bekämpfen zu können.

Wie berichtet, wehrt sich der Schuherzeuger gegen die Ungerechtigkeit im Internet-Handel. Seit rund 25 Jahren gibt es eine 22 Euro Freigrenze für Kleinpakete aus Drittstaaten wie China. Um dieses Gesetz ähnlich nutzen zu können, hat Staudinger die Webseite "Gea-Baba.com" eingerichtet, über die seine Gäste im Restaurant bestellen können.

Einfuhrsteuerfrei

„Während Online-Riesen wie Alibaba oder Amazon Milliarden sparen, weil Pakete unter einem Wert von 22 Euro einfuhrsteuerfrei sind, leiden kleine- und mittelständische Unternehmen unter der Abgabenlast und unfairen Wettbewerbsbedingungen“, sagt Staudinger. Er will, dass die durch viele geschlossene Geschäfte ausgestorbenen Innenstädte wieder belebt werden.

Auch wenn der Nationalrat jüngst ein Gesetz beschlossen hat, das alle Pakete steuerpflichtig macht, will er an eine Chancengleichheit noch nicht glauben. „Als Wiedergutmachung sollen jetzt heimische Betriebe 25 Jahre lang Freibeträge bekommen“, meint Staudinger. Er plant eine Sammelklage mit vielen anderen Unternehmern, um gegen das bestehende Finanzsystem vorzugehen.

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