Ermittlungen laufen: Warum bei Bargeld rund um Zwettl Vorsicht geboten ist

Ein 100 Euro-Schein der gegen das Licht gehalten wird.
Falschgeld mit "guter Qualität" wurden in mehreren Betrieben rund um Zwettl, Ottenschlag und Martinsberg entdeckt.

Bei Bargeld-Einkäufen im Bezirk Zwettl lohnt es sich, einen genaueren Blick auf seine Scheine zu werfen: Bereits seit März sind in dem Gebiet gefälschte Banknoten im Umlauf, wie das  Bezirkspolizeikommando auf Anfrage des KURIER bestätigt.

Mehrere Firmen in Zwettl sowie den Gemeinden Ottenschlag und Martinsberg sind betroffen, darunter Filialen der Unternehmensketten BIPA, Hofer, Penny und XXXLutz. Die Scheine seien hauptsächlich im Rahmen der Tageslosungen beziehungsweise in den Geldinstituten als potenzielle Fälschungen enttarnt und zur genaueren Prüfung an die Österreichische Nationalbank weitergeleitet worden. 

Diese belegte in einem Gutachten, dass es sich um Nachdrucke handle. Aktuell beläuft sich der Schaden auf rund 800 Euro und sei demnach überschaubar. Die zuständige Polizeistelle vermutet jedoch, dass sich das Problem nicht nur auf den Bezirk Zwettl beschränken könnte.

Ob die Fälschungen von Privatpersonen angefertigt wurden, aus dem Darknet stammen oder mittels anderer Quellen in Umlauf gelangt sind, ist bisher unklar. Am häufigsten wurden gefälschte 50-Euro-Scheine sichergestellt. Das passt ins bekannte Schema, wie das Bundesministerium für Inneres bestätigt. 

Kein Kavaliersdelikt

„Die meistgefälschte Note ist der 50er, gefolgt vom 20er“, so Manuel Scherscher. Der Abteilungsleiter für Wirtschaftskriminalität betont jedoch, dass es in Bezug auf die Vorfälle in Zwettl keinen Grund zur Aufregung gebe: „Fälle dieser Art kommen in ganz Österreich immer wieder vor.“ Allerdings sei das in Verkehr bringen von Falschgeld kein Kavaliersdelikt, sondern ein Verbrechen, betont Scherscher. Dieses wird mit bis zu zehn Jahren Freiheitsstrafe geahndet.

In Zwettl dürfte es sich laut dem zuständigen Bezirkspolizeikommando um „gut gefälschte“ Banknoten gehandelt. Die Beamten raten der heimischen Bevölkerung, entgegengenommene Scheine zu prüfen. 
Privatperson, die vermuten, im Besitz gefälschter Scheinen zu sein, sollen diese bei der nächstgelegenen Bankniederlassung abgeben. Das Institut reicht die potenziellen Fälschungen zur Prüfung weiter. Sollte es sich um echtes Geld handelt, wird der Betrag erstattet. Bestätigt sich jedoch der Verdacht, behält die Nationalbank das unechte Geld zur Vernichtung ein – Entschädigungen sind in diesem Fall nicht möglich

Kommentare