Nichtsdestotrotz, oder gerade deshalb, lief der 33-Jährige aus Lassee (Bezirk Gänserndorf) die vollen 42,195 Kilometer in einer Wiener Eisfabrik. 782-mal bewältigte er den 54 Meter langen Rundkurs, in 3:47:24 Stunden. „Ich bin sehr zufrieden, es hat gut geklappt“, meint Predl.
Die größten Herausforderungen waren für ihn der kleine Radius der Bahn sowie die Bekleidung: Vier Schichten und eine Brille zum Schutz der Augen trug er. Aber auch die Atmung beim Laufen war eine Challenge. Die eiskalte Luft, die durch die Lungen strömt, im Hinterkopf, war es für Predl ein Abwägen zwischen langsamerem Tempo und sachterem Atmen und flotterem Tempo und heftigerem Atmen.
Praktische Lösungen
Weil auch die Verpflegung wie Wasser bei solch niedrigen Temperaturen rasch gefriert, wurde sie in einer Schleuse gelagert. Die Betreuer brachten dem Sportler etwas zum Trinken und nahmen die Flasche wieder mit hinaus.
Predl selbst tat gut daran, die Halle so wenig wie möglich zu verlassen: Wegen der extremen Temperaturunterschiede, die in und außerhalb der Halle herrschten. „Das wäre für den Körper problematisch gewesen.“
Der Marathon bei minus 25 Grad, im Bereich der Windsimulation bei sogar minus 27 Grad, war nicht das erste extreme Projekt Predls.
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Der gebürtige Hainburger lief auch schon einen Marathon auf einem Windrad und einem Kreisverkehr. 70 Kilometer um den Küchentisch waren für ihn auch kein Problem. „Diese Ideen kommen mir spontan“, sagt der Extremläufer, der es liebt, seine Grenzen auszutesten – und viel Spaß dabei hat. Er ist immer wieder davon fasziniert, „was denn alles möglich ist.“
Als Nächstes stehen für den Sportler ein 70-Kilometer-Ultralauf im Dschungel von Vietnam sowie der Nordpolmarathon im April 2024 auf dem Programm. Hier werden Temperaturen von minus 30 bis minus 40 Grad erwartet. Der Marathon in der Eisfabrik war damit fürs Erste jedenfalls ein gutes „Training“.
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