NÖ bei der Weltausstellung: Musik, Holz und Visionen für die Zukunft

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Niederösterreich setzt bei der Expo in Osaka ein großes Ausrufezeichen. Es ist eine Reise, die vor allem auch neue Jobs schaffen könnte.

Zusammenfassung

  • Niederösterreich präsentiert sich auf der Expo in Osaka mit einem auffälligen Pavillon, der durch ein spiralförmiges Notenband aus Holz besticht.
  • Musik steht im Zentrum des österreichischen Beitrags, mit einem selbstspielenden Designflügel von Bösendorfer als Highlight.
  • Die Expo bietet Niederösterreich eine Plattform für internationale Sichtbarkeit und wirtschaftliche Vernetzung, mit dem Ziel, neue Jobs zu schaffen.

Die Reise durch die Zukunft der Menschheit findet auf einer künstlichen Insel in der Bucht von Osaka in Japan statt. 158 Länder nehmen an der diesjährigen Weltausstellung teil, 47 davon mit eigenen Pavillons. 

Unter dem Motto „Designing Future Society for Our Lives“ präsentieren die Nationen laut Veranstalter Visionen für eine nachhaltige, vernetzte und lebenswerte Zukunft.

Doch bei aller Innovationsfreude geht es auch um Sichtbarkeit: Wer es schafft, aufzufallen, ist im Vorteil – bei Touristen ebenso wie bei potenziellen Geschäftspartnern. Genau da will Niederösterreich mitspielen.

Bereits aus der Ferne sticht der österreichische Pavillon hervor. Der Grund: Ein überdimensionales, spiralförmiges Notenband aus Holz zieht die Blicke auf sich. Es umschlingt das Gebäude und wirkt wie eine klingende Skulptur aus Musik und Handwerkskunst.

„Ich wurde schon so oft darauf angesprochen – es ist wirklich eine Freude“, erzählt Stefan Graf, Geschäftsführer der Firma Graf-Holztechnik aus Horn. Zwei Jahre lang arbeiteten seine Spezialisten im Waldviertel an der imposanten 16 Meter hohen Skulptur aus heimischem Fichtenholz. Nun wird sie täglich von Tausenden bestaunt. Und viele Besucher wollen nicht nur schauen, sondern auch erleben, was sich hinter den Fassaden abspielt.

Das Notenband aus Holz

NÖ setzt bei der Expo ein großes Ausrufezeichen.

Hier setzt Österreich auf ein weiteres starkes Thema: Musik. „Kein anderes Land hat so eine Leidenschaft für klassische Musik wie Japan“, erklärt Alf Netek, Leiter des EXPO-Büros.

"Die EXPO ist ein Schaufenster in die Welt"

Am Montag empfing er Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP), die mit einer großen Wirtschaftsdelegation nach Japan gereist ist. „Die EXPO ist ein Schaufenster in die Welt und eine große Chance, Niederösterreich international sichtbar zu machen“, betonte sie vor Ort.

Aus diesem Schaufenster klingt tatsächlich viel Musik: Ein selbstspielender Designflügel von Bösendorfer bildet das klangliche Zentrum des Pavillons. Im Herbst soll er für Live-Übertragungen junger Pianistinnen und Pianisten aus Grafenegg und Wiener Neustadt genutzt werden.

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Auch viele andere Nationen wollen in Osaka aufzeigen

„Musik ist eine universelle Sprache, die keine Übersetzung braucht“, sagt Pianistin und Beethoven-Frühling-Intendantin Dorothy Khadem-Missagh, die für die künstlerische Programmgestaltung verantwortlich ist.

Auch Bösendorfer-Geschäftsführerin Sabine Grubmüller, die eigens aus Wiener Neustadt angereist ist, betonte die kulturelle Verbindung zwischen Österreich und Japan – eine Beziehung, die bereits 1869 mit der Schenkung eines Bösendorfer-Flügels an den japanischen Tenno begann.

Hoffnung auf neue Jobs

Am Abend ging es mit einem Wirtschaftsempfang in einem Hotel in Osaka weiter. Es wurde genetzwerkt, Visitenkarten wurden mit japanischen Unternehmern ausgetauscht.

Sabine Grubmüller

Exportschlager: Grubmüller von Bösendorfer präsentiert das selbstspielende Klavier.

„Wir wollen zeigen, wofür niederösterreichische Unternehmen stehen: Verlässlichkeit, starkes Handwerk, Innovation – und Respekt vor der Kultur des Gastlandes“, sagte Christian Moser, Vizepräsident der Wirtschaftskammer Niederösterreich

In dieselbe Richtung argumentierte auch Kari Ochsner, Präsident der Industriellenvereinigung Niederösterreich: „Die Industrie ist noch immer das Herz unserer Nation – das verbindet uns mit Japan. Und weil Niederösterreich stark exportorientiert ist, müssen wir diese Chancen hier unbedingt nutzen.“ 

Immer mit dabei: Johanna Mikl-Leitner und der neue Wirtschaftskammer-Generalsekretär Jochen Danninger, die in vielen Gesprächen als Türöffner agieren – in der Hoffnung, Impulse für neue wirtschaftliche Kooperationen und neue Arbeitsplätze im größten Bundesland zu setzen.

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