Nach Explosionen: Jetski-Weltmeister zurück auf Erfolgswelle

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Zehn Tage nach Explosion in seiner Werkstatt ging Jetski-Sportler Kevin Reiterer schon wieder an den Start – und siegte.

Das Unglück geschah am 13. Juli mitten in den Vorbereitungen für die Jetski-World-Series in Belgien. „Ich habe gerade Skis im Wasser getestet und bin zur Werkstatt zurück. Da ist es auch schon passiert“, schildert der vielfache Welt- und Europameister Kevin Reiterer (33). Vier Wochen, nachdem Europas erfolgreichster Jetski-Sportler bei einem Brand und mehreren Explosionen in seiner Trainingswerkstätte in Bad Fischau-Brunn bei Wiener Neustadt schwer verletzt wurde, ist der Niederösterreicher bereits zurück im internationalen Rennzirkus.

Und das trotz schwerer Verbrennungen an seinen Armen. 

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Bei dem Feuer wurde die Werkstatt zerstört.

Eine Hauttransplantation ist ihm zum Glück erspart geblieben. „Die Wunden heilen ganz gut. Rückblickend kann ich froh sein, dass die Sache nicht schlimmer ausgegangen ist“, meint der Athlet.

Feurige Kettenreaktion

Der Brand in der Werkstätte am Ufer eines Schotterteiches in Bad Fischau-Brunn wurde durch einen ladenden Akku einer Bohrmaschine ausgelöst. Das entstandene Feuer hatte allerdings eine Kettenreaktion ausgelöst, schildert Ehefrau Laura Reiterer. Sie war gerade in der Wohnung über der Garage, als sie eine Detonation hörte und ins Freie flüchtete. „Spraydosen, Batterien und Behälter mit brennbaren Flüssigkeiten, die in der Werkstatt gelagert waren, sind nach und nach explodiert“, schildert das Paar.

Mit seinem nassen, ärmellosen Neoprenanzug stürmte der 33-Jährige in die brennende Werkstätte und versuchte, die Katastrophe noch zu verhindern. Mit Feuerlöschern und einem Gartenschlauch konnte er die Flammen auch eindämmen. Doch „da ist es leider passiert“, erinnert sich der zigfache Weltmeister. Bei der Explosion eines Behälters bekam er eine Stichflamme mit brennender Flüssigkeit genau auf die Arme. Reiterer musste Feuer auf seiner Haut löschen, während das Feuer in der Garage weiter loderte.

Erst mit dem Eintreffen der sechs Feuerwehren mit 16 Fahrzeugen konnte die Gefahr gebannt werden. Der Sportler wurde nach der Erstversorgung ins Uniklinikum Wiener Neustadt eingeliefert, wo die Brandverletzungen versorgt wurden. Schmerzen hatte er durch die Infusionen so gut wie keine. Eine Mitarbeiterin wollte sogar ein Selfie mit dem erfolgreichen Motorsportler machen.

Hatten großes Glück

Ein Großteil seiner Werkstätte fiel den Flammen zum Opfer. Was nicht direkt verbrannt ist, wurde durch die enorme Hitzeentwicklung bzw. die Rauchgase schwer in Mitleidenschaft gezogen. Das alles sei aber ersetzbar, betont das Paar. „Wir wissen, dass wir unfassbares Glück hatten, und sind einfach wahnsinnig dankbar, dass es so glimpflich ausgegangen ist.“

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Reiterer erlitt schwere Verbrennungen. Zehn Tage später fuhr er wieder Rennen. 

Mittlerweile sind die Brandwunden gut verheilt und Reiterer ist bereits wieder zurück im Rennzirkus. Er dachte keine Sekunde daran, seine Karriere als Motorsportler, die im zarten Alter von 15 Jahren bereits begonnen hat, zu beenden. Nur zehn Tage nach dem Feuer stand er beim Europameisterschaftslauf in Belgien mit einem Spezialverband nicht nur am Start.

 Er gewann jeden einzelnen Wertungslauf und damit den Bewerb. Derzeit läuft die Vorbereitung für das nächste Rennen in Frankreich und den WM-Lauf in Olbia in Sardinien. Danach wechselt er im Winter zu den Rennen nach Übersee. Ziel ist im Dezember wieder ein Sieg beim prestigeträchtigen Kings-Cup in Thailand. Im Vorjahr schrieb er am Strand von Pattaya Geschichte, als er den World Cup Grand Prix bereits zum fünften Mal für sich entschied – so oft wie kein anderer Athlet.

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