Europa-Forum Wachau: "Wir müssen wettbewerbsfähig sein"

Zusammenfassung
- Das Europa-Forum Wachau fokussiert sich heuer auf politische Herausforderungen, Verteidigung und Innovation, und findet vom 11. bis 13. Juni statt.
- Johanna Mikl-Leitner und Michael Linhart betonen die Bedeutung geopolitischer und wirtschaftlicher Herausforderungen, einschließlich Cybersicherheit und Handelsstreitigkeiten.
- Ein zentrales Thema ist die Einbindung der Jugend, um das Vertrauen in die EU zu stärken und ihnen eine aktive Mitgestaltung zu ermöglichen.
Von Astrid Mörk
Das "Europa-Forum Wachau" wurde 1995 anlässlich des EU-Beitritts Österreichs ins Leben gerufen und hat sich seither als Ort des Austauschs und der Debatte etabliert. Nun findet es zum 29. Mal mit wichtigen Themen und bekannten Persönlichkeiten statt.
Angesichts der aktuellen politischen, wirtschaftlichen und militärischen Herausforderungen Europas rücken in diesem Jahr besonders die Themen Sicherheit und Verteidigung in den Fokus. Mit einem neuen Veranstaltungsteam möchte man auch die Jugend mehr einbinden und Europa aktiv gestalten. Die Veranstaltung findet vom 11. bis 13. Juni unter dem Motto „Facing Challenges – Embracing Vision“ im Stift Göttweig sowie am Campus Krems statt und umschließt zahlreiche Programmpunkte.
Das Programm wurde von der niederösterreichischen ÖVP-Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und dem neuen Präsidenten des Europa-Forum Wachau vorgestellt. Erst vor Kurzem kam es zu einem Wechsel an der Spitze der Organisation: Der ehemalige Außenminister Michael Linhart folgt Martin Eichtinger als Präsident des Europa-Forums Wachau nach. Zudem wurde Benedikt Schmidinger zum neuen Geschäftsführer ernannt. Zuletzt war er Kabinettschef der Verfassungs- und Europaministerin.
Neue Aufstellung, neue Herausforderungen
„Europa befindet sich in einer Zeitenwende und ist umgeben von Konflikten“, betonte Mikl-Leitner. Dies treffe nicht nur auf die politische und militärische Lage zu, sondern auch auf wirtschaftliche Entwicklungen. Neben dem Ukraine-Russland-Konflikt beschäftige auch der Handelsstreit zwischen den USA und China Europa und die Welt. Sie hält es für notwendig, die Zusammenarbeit innerhalb der EU zu stärken und die Ausrüstung in Zukunft selbst herzustellen. Denn nur so kann die EU eine Wettbewerbsfähigkeit sicherstellen.
Auch Michael Linhart hebt die geografischen Herausforderungen hervor: „Neben Krisen und Konflikten hat sich der Sicherheitsbegriff verändert. Heute ist auch Cybersicherheit ein wesentlicher Aspekt.“ Daher wurden zahlreiche Persönlichkeiten aus den Bereichen Sicherheit und Technologie zum dreitägigen Event eingeladen.
Unter den Gästen befinden sich unter anderem Arnold Kammel, Generalsekretär im Bundesministerium für Landesverteidigung, Bojan Božović, Justizminister der Republik Montenegro, sowie Tomislav Galic, Staatssekretär im Verteidigungsministerium der Republik Kroatien.
Der Fokus: Die Jugend
„Es geht darum, die Risiken und Chancen für Europa zu diskutieren. Besonders wichtig ist es, die Jugend einzubinden, um Europa aktiv mitzugestalten“, so Mikl-Leitner. Sie betonte, dass der Vertrauensverlust in die EU gerade bei jungen Menschen stark zugenommen habe. Dies liege auch daran, dass „die Selbstverständlichkeit der EU, wie sie heute oft wahrgenommen wird, zu meiner Zeit noch nicht gegeben war“.
Auch Linhart sieht großes Potenzial in der Jugend und möchte sie stärker einbeziehen. Sein Motto: „Breiter, digitaler, jünger.“ Sein Team für die Veranstaltung des Europa-Forum Wachau wurde neu aufgestellt und bewusst jünger konzipiert.
Die Veranstaltung bietet ein vielseitiges Programm mit Gästen aus Medizin, Politik und Wirtschaft. Vertreterinnen und Vertreter der Medizinischen Universitäten Wien und Graz sowie zahlreiche politische Entscheidungsträger nehmen an den Diskussionen teil. Unter den bekannten Namen im Programm finden sich Beate Meinl-Reisinger, Eva-Maria Holzleitner und Christian Stocker. Auch Unternehmen wie die ÖBB, der Flughafen Wien und die Raiffeisen Bank International sind bei den Diskussionsrunden vertreten.
Weitere Informationen finden Sie unter Europa-Forum Wachau 2025.
Kommentare