Es geht ums Geld: EVN-Personalie sorgt für heftige Diskussionen in NÖ

Wie schnell ein Rollentausch über die Bühne gehen kann, beweist derzeit die FPÖ. Kanzelte man bislang Vorhaben der Volkspartei in den allermeisten Fällen noch ab, hat sich mit dem schwarz-blauen Pakt der Wind gedreht.
Nun wirft FPÖ-Klubchef Reinhard Teufl SPÖ, Neos und den Grünen vor, dass sie „Totalopposition“ betreiben würden. Grund ist die Kritik am millionenschweren Corona-Fonds, der heute im Landtag beschlossen werden soll. SPÖ-Klubobmann Hannes Weninger bezeichnete das Paket als „handwerklich schlecht gemacht“, Neos-Landessprecherin Indra Collini sprach von einem „schwarz-blauen Husch-Pfusch“.
Grund für den Ärger sind fehlende Richtlinien, die laut ÖVP derzeit aber bereits erarbeitet und in der Folge in der Regierung beschlossen werden sollen. „Es ist alles aus einem Guss und muss von der zeitlichen Abfolge her so sein“, betonte ÖVP-Klubchef Jochen Danninger am Mittwoch.
Wie berichtet, könnte Regierungskoordinator Danninger ab Juni noch eine zusätzliche Aufgabe bekommen. Der 48-Jährige soll in den Aufsichtsrat der EVN einziehen, womöglich als Vizepräsident. Danninger hat einen klaren Auftrag: Er soll die Zügel im Unternehmen anziehen, der Ärger um hohe Energiepreise ist in den vergangenen Monaten immer größer geworden.
Die SPÖ sieht in der EVN-Personalie hingegen einen „persönlichen Teuerungsausgleich“ Danningers. Wolfgang Zwander, Landesgeschäftsführer der Roten, will per Aussendung wissen, wie hoch das Salär ist und ob Danninger gar „ein Körberlgeld“ zugesichert worden sei, weil er als Klubobmann nun weniger verdiene als zuvor als ÖVP-Landesrat.
Die Vergütung eines EVN-Aufsichtsrates ist allerdings kein Geheimnis, eine Internet-Recherche reicht. Die Grundvergütung liegt zwischen etwa 880 und 1.500 Euro monatlich, hinzu kommen Sitzungsgelder. „Jede Zusatztätigkeit eines Abgeordneten ist dem Landtag zu melden, dem sind wir bisher immer nachgekommen und werden das auch weiterhin tun“, heißt es dazu aus dem ÖVP-Klub.
Übrigens: Laut Volkspartei verdienen sich auch einige SPÖ-Politiker mit Nebentätigkeiten ein Zubrot. Die Landtagsabgeordneten Elvira Schmidt, René Pfister und Rene Zonschits kassieren heuer bis zu 8.000 Euro zusätzlich zu ihrem Abgeordneten-Gehalt, Wolfgang Kocevar, Kathrin Schindele und Christian Samwald kommen auf bis zu 4.000 Euro zusätzlich.
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