Nach jenen, die die Corona-Maßnahmen nicht hinnehmen wollten, setzen sich die Freiheitlichen nun für jene Niederösterreicher ein, die ein Problem mit dem Smart Meter haben. Smart Meter sind Gas-, Wasser- oder Stromzähler, die digital Daten empfangen und senden und dazu in ein Kommunikationsnetz eingebunden sind.
Glaubt man dem Koalitionspartner der Volkspartei, dann dürfte der Widerstand gegen diese Geräte im Bundesland nach wie vor groß sein. In diversen Foren ist von Elektrosmog, Überwachung und Manipulation zu lesen.
„Allein in den vergangenen Wochen erreichten mich mehr als 100 eMails von besorgten Bürgern, die eine Wahlfreiheit beim Einbau von Smart-Metern fordern“, berichtet Dieter Dorner, Energiesprecher des FPÖ-Landtagsklubs. Laut den Beschwerdeführern gehe die EVN/Netz NÖ aktuell sehr aggressiv vor, um die Montage der Smart-Meter durchzusetzen, meint Dorner.
So würden derzeit von der EVN alle alten mechanischen Stromzähler (sogenannte Ferraris-Zähler) gegen moderne elektronische Smart-Meter getauscht, heißt es.
Kritik, die man bei der EVN allerdings so nicht stehenlassen will. „Wir setzen nur ein Bundesgesetz um. Zudem versuchen wir schon seit längerer Zeit auch auf jene zuzugehen, die ein Problem mit dem Smart Meter haben“, sagt EVN-Sprecher Stefan Zach, der bei den Verweigerern von einem „kleinen Grüppchen“ spricht.
Allerdings gehe es bei diesen Personen mittlerweile ans Eingemachte. Von 40 Streitfällen will die FPÖ erfahren haben, laut Dorner liegt der Streitwert bei jeweils 2.800 Euro – denn in letzter Konsequenz treffen sich die Parteien vor Gericht.
Schritte eingeleitet
„Wir haben bei Anlagen, bei denen die Eichfrist schon seit Längerem abgelaufen ist und unsere mehrmaligen Versuche, den Zähler zu tauschen, scheiterten, keine andere Möglichkeit, als die vom Gesetzgeber vorgesehenen Schritte einzuleiten“, wurde seitens der Netz NÖ festgehalten.
Denn Netzbetreiber müssen in Österreich ihre Stromzähler bis Ende 2024 zu 95 Prozent auf intelligente Messgeräte umstellen. In Niederösterreich liegt der Wert laut Netz NÖ derzeit bereits bei über 98 Prozent. Mehr als 830.000 Zähler wurden bisher eingebaut.
In Sachen Energie meldet sich auch einmal mehr die SPÖ zu Wort. „Trotz Kritik und Druck von allen Seiten liegt die EVN bei den Stromtarifen noch immer im Spitzenfeld aller privaten und öffentlichen Anbieter Österreichs. Die Kunden haben ein Recht darauf, dass ihnen die gesunkenen Preise weitergegeben und nicht Aktionären und Spekulanten einseitig begünstigt werden“, sagt SPÖ-Chef Sven Hergovich.
Gemeinsam mit den Grünen und den Neos wurde bereits ein Antrag auf eine Sonderprüfung eingebracht. Auch Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) ist für eine Prüfung.
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