Drohnen und KI bescheren Bauern ungeahnte Innovation

Startup-Gründer Johannes Huber aus Allhartberg will expandieren.
Während das Image von Drohnen durch tägliche negative Meldungen von Kriegsschauplätzen verzerrt wird, hilft die Technologie dahinter gerade mit, die Landwirtschaft und auch andere Geschäftsfelder zu revolutionieren. Ein junges Start-up aus dem Mostviertel pusht die Fähigkeiten der mechanischen Flugartisten mit künstlicher Intelligenz (KI) und bietet so Kunden in verschiedensten Bereichen verblüffende Dienste an.
"Die Landwirtschaft ist punkto Drohnentechnologie innovativer als die Industrie“, sagt Johannes Huber. Einst beruflich für einen Maschinenbaubetrieb unterwegs, stieg der in Allhartsberg lebende Techniker in der Coronazeit ins Studium der Agrartechnologie ein und gründete dann mit einem Kollegen die Firma "Drohnen Scan.at“.
Breites Betätigungsfeld
Aus der Idee wurde ein Start-up, das bereits preisgekrönte intelligente Drohnendienste für die Land- und Forstwirtschaft, aber auch für die Energie- und Bauwirtschaft entwickelt hat, an Forschungsprojekten beteiligt ist und aktuell auf Investorensuche ist.

Agrardrohnen werden vielfältige Einsatzmöglichkeiten vorausgesagt.
Vor allem in der Unkrautbekämpfung sieht Huber seinen Fünfmannbetrieb inzwischen auf einem guten Weg. 90 Prozent der teuren Herbizide, die im Ackerbau versprüht werden, treffen eigentlich auf Getreide, nur zehn Prozent auf das Unkraut, so Huber. Der Herbizid-Weltmarkt wird auf 65 Milliarden Euro geschätzt.
Bildmaterial
Huber und sein Team nutzen Drohnen so, dass bei präzisen Überflügen mithilfe von Echtzeitkinematik (RTK) Bildmaterial von den Feldern angefertigt wird. Die KI analysiert den Unkrautbefall dann punktgenau. Die Landwirte bekämpfen das ungeliebte Beikraut dann mit sparsamer Herbizidbesprühung. Derzeit ist das nur mit Traktoren, die RTK bestückt sind, möglich. "Luftfahrtgesetze aus den 1970er Jahren erlauben den Drohneneinsatz noch nicht“, sieht Huber Handlungsbedarf.
Agrardrohen, die mit 15 Kilo Samen beladen sind, werden von seiner Firma aber bereits beim Säen von Gründüngung auf Äckern eingesetzt. Damit wird die Feuchtigkeit im Boden schon vor der Getreideernte zum Pflanzenantrieb genützt, das erspart das Ackern und verhindert das Austrocknen des Feldes.
Großes Potenzial orten Huber und sein Team in der Forstwirtschaft. Schädlingserkundung und eine auf den Baumstamm genaue Berechnung des Holzvorrats eröffnen viele Möglichkeiten. Bei Grundverkäufen, Übergaben oder Verhandlungen mit Banken oder Versicherungen können soche daten wertvolle Dienste leisten.
Baubranche
Ebenso zeigen sich in der Baubranche von Thermografie-Aufnahmen bis hin zu der Erstellung von 3D-Modellen von Bauobjekten nach Naturmaß vielseitige Betätigungsfelder.
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