Drei Jahre lang im Koma: Mordversuch wird neu aufgerollt

Der Tatort hinter der Tankstelle in Neunkirchen
Angestellte einer Tankstelle wurde nach brutalem Überfall in Neunkirchen reanimiert. Sie ist seither ein Pflegefall.

Adelheid B. liegt seit dreieinhalb Jahren in einem Wachkoma ähnlichen Zustand. Sagen kann sie nichts mehr, auch auf Fragen der Polizei reagiert die 59-Jährige nicht.

Es war der 6. März 2016, an dem die Angestellte aus ihrem Leben gerissen wurde. Die Mitarbeiterin einer Tankstelle an der Stadtausfahrt von Neunkirchen wurde an besagtem Abend Opfer eines brutalen Überfalles. Ein unbekannter Täter schlug die Frau am Hinterausgang zusammen und raubte ihre Geldbörse und andere Habseligkeiten. Das Opfer konnte zwar noch reanimiert werden, auf Grund der massiven Kopfverletzungen bleibt sie jedoch für immer ein schwerer Pflegefall. Ein Umstand der die Ermittlungen deutlich erschwert. Denn die Frau ist die Einzige, die Angaben zu ihrem Peiniger machen könnte.

Mordermittler des nö. Landeskriminalamtes rollen den mysteriösen Fall nach Jahren neu auf. Sie spekulieren damit, dass der Täter vielleicht irgend jemanden in sein dunkles Geheimnis eingeweiht, oder mit der Bluttat geprahlt hat. „Es muss irgendjemand sein, der einen Bezug zur Tankstelle oder direkt zum Opfer hat und vermutlich aus dem Raum Neunkirchen stammt“, sagt der Leiter der Mordkommission, Hannes Fellner.

Drei Jahre lang im Koma: Mordversuch wird neu aufgerollt

Landespolizeichef Franz Popp und der Chef der Mordkommission Hannes Fellner

Losung lag im Tresor

Adelheid B. hatte am 6. März 2016, einem Sonntag, Spätdienst in der Eni-Tankstelle an der Bundesstraße 17. Wie die Ermittlungen ergaben, schloss sie gegen 21 Uhr den Tankstellenshop und stellte den Müll am Hinterausgang ins Freie. Nachdem sie die Tageslosung im Tresor versperrt und die Alarmanlage aktiviert hatte, verließ sie den Shop und versperrte die Türe. Nur kurze Zeit später traf sie auf dem Gelände auf den Täter. Wie das Gutachten von Gerichtsmediziner Wolfgang Denk ergab, schlug der Unbekannte die 59-Jährige mit einem scharfkantigen Gegenstand nieder. Als der besorgte Ehemann nach der Frau suchte, fand er sie gegen Mitternacht in einer Blutlache. Alle Überprüfungen im näheren Umfeld des Opfers verliefen ergebnislos.

Neben der Geldbörse sind auch die Bankomatkarte und der Führerschein der Frau spurlos verschwunden. Die Polizei bittet um Hinweise unter 059133/30/3333. Auch der ORF NÖ berichtet in der Serie „Kalte Spuren“ über den Fall.

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