In diesem erlesenen Kreis ist Franz Gschiegl klarer Spitzenreiter. Insgesamt 131 Stunden und 45 Minuten verbrachte er bereits auf der Strecke des Wien-Marathons, keiner der fünf anderen All time finisher bewältigte die Distanz schneller als er. Acht Mal beendete er die „Wienrunde“ unter drei Stunden. Die Durchschnittszeit von 3:23 Stunden pro Lauf bei insgesamt 1.687,80 absolvierten Kilometern kann sich wahrlich sehen lassen.
Seine Bestzeit von 2:50 Stunden sei mittlerweile zwar außer Reichweite, räumt der 69-Jährige ein, die Begeisterung habe hingegen nie abgenommen. Der passionierte Alpinist hat den Schwerpunkt seiner sportlichen Betätigung mittlerweile eher ins Gebirge verlegt. Bei „Trailruns“ sei das Tempo deutlich geringer, so Gschiegl, der 19 Mal beim Ötscher-Ultra-Marathon ins Ziel kam.
Gebirgsläufe
„Die Ausdauerleistung lässt ab 45 Jahren nach. Mehr Training liefert auch mehr Verletzungsgefahr“, weiß Gschiegl aus Erfahrung – nach Operationen an Achilles- und Oberschenkel-Sehnen. Dass der 37. Wien-Marathon im Jahr 2020 coronabedingt nicht stattfinden konnte, kam dem Pensionisten daher nicht ungelegen. Nach dem Sehnenriss hatte sein Arzt dringend empfohlen, auf einen Start zu verzichten.
Gefolgt wäre er dem Rat wohl trotzdem nicht. Zu groß ist dann doch der sportliche Ehrgeiz. „Irgendwie wäre ich schon durchgekommen“, sagt er schmunzelnd. Seine Devise: „Der Schmerz vergeht, der Stolz bleibt. Auch wenn Erfahrung und Routine eine große Rolle spielen, es bleiben immer wieder neue 42,195 Kilometer.“
In Summe blickt der Ex-Banker auf über 100 Marathons zurück und hat mehr als 2.500 Berge in aller Welt erklommen. „Dazwischen bin ich auch bei Radrennen und Triathlons gestartet.“
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