Coronavirus: Grenzkontrollen mit Mundschutz
Mit einem freundlichen „Dobry den“ ("Gurten Tag") begrüßt der Grenzpolizist mit Atemschutzmaske und gelber Warnweste die Autofahrer auf dem Weg in die Excalibur City im österreichisch-tschechischen Grenzgebiet.
Am Grenzübergang Kleinhaugsdorf (Bezirk Hollabrunn) sieht noch alles aus wie üblich. Lkw-Fahrer warten auf dem Parkplatz darauf, das Wochenendfahrverbot zu überbrücken. In Gruppen stehen sie zusammen und reden.
Was gleich auffällt: für einen Samstagnachmittag ist wenig auf der Straße los. Bei der Grenzkontrolle angekommen merkt man gleich, dass es nicht weiter gehen wird. Immer wieder drehen Autos mit österreichischem Kennzeichen um und treten den Weg nach Hause an.
Polizisten mit Schutzmasken und Warnwesten
Bei der Kontrolle angekommen, gebe ich mich als Journalist des KURIER zu erkennen. „Fahren sie dort hin“, sagt der Grenzpolizist und deutet auf eine Lücke in der Absperrung. „Werde ich jetzt kontrolliert“, frage ich den Beamten. Er antwortet nicht und deutet weiter auf den mir zugewiesenen Parkplatz. Nach fünf Minuten kommt ein Kollege, ebenfalls mit Maske und Warnweste adjustiert. „Press?“, fragt er und erklärt in Englisch, dass die Grenze zu ist und wir wieder zurück nach Österreich fahren müssen.
Währenddessen werden tschechische Lkw und Pkw in Richtung Znaim durchgelassen. Österreicher müssen ohne große Diskussion umdrehen. Aber auch Polen. Sie dürfen Tschechien am Weg nach Hause nicht durchqueren.
Fünf Grenzpolizisten sorgen für Ordnung. Zwei Busse stehen bereit, um etwaige Tests oder Identitätsfeststellungen zu machen.
Die Nachricht, dass Tschechien die Grenzen dicht gemacht hat, ist wohl bei den meisten Österreichern angekommen. Denn heimische Kennzeichen sieht man in der Warteschlange nur vereinzelt. Die wenigen, die dann doch da sind, haben vermutlich gedacht, sie könnten noch einen kurzen Einkauf in der Excalibur City erledigen. Doch selbst wenn sie durch die Grenzkontrolle gekommen wären, die Geschäfte haben bereits geschlossen.
Kein Durchlass
In der Nähe zum Grenzübergang Kleinhaugsdorf gibt es auch jenen bei Mitterretzbach. Dort zeigt sich ein gespenstisches Bild. Am Ende der „Europastraße“ steht eine Straßensperre. Dahinter ein Kleinbus der tschechischen Polizei. Ein Beamter sitzt hinter dem Steuer, ein weiterer steht neben dem Fahrzeug. Auch sie tragen Schutzmasken und eine gelbe Warnwesten.
Andere Menschen sieht man weit und breit keine. Lediglich ein polnischer LKW steht neben dem Grenzübergang und darf nicht weiterfahren. Anders als in Kleinhaugsdorf, werden hier gar keine Fahrzeuge mehr durchgelassen. Die Szenerie erinnert etwas an die Bilder, die man aus Zeiten des eisernen Vorhanges im Kopf hat.
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