Carmen kehrt nach 76 Jahren auf die Bühne Baden zurück

Carmen kehrt nach 76 Jahren auf die Bühne Baden zurück
Publikumsliebling Natalia Ushakova spielt die Hauptrolle in der Kult-Oper.

Habanera, oder L’amour est un oiseau rebelle – zu Deutsch „Die Liebe ist ein wilder Vogel“ – ist die bekannteste Arie aus Carmen und nicht nur Opern-Freunden bekannt. Der Ohrwurm ist ab morgen, 25. Feber, in Baden zu hören, wenn Bizets berühmte Oper Premiere feiert.

Das „andalusische Lebensgefühl“ möchte Michael Lakner, Regisseur und künstlerischer Leiter der Bühne Baden, dem Publikum vermitteln. „Wer noch nie in Andalusien war, kennt die Hitze dort nicht. Sie beeinflusst nachhaltig die Mentalität der Bevölkerung“, sagt er. Im Spannungsfeld zwischen einer hitzebedingten Lethargie und der Anspannung, die sich in einer enormen sexuellen Aufladung niederschlage, spielt Carmen.

Vier Stereotypen stehen im Mittelpunkt der Handlung: die zügellose und kompromisslose Carmen, Sinnbild für Sinnlichkeit und Leidenschaft. Don José, der brave, aber hoch cholerische Soldat. Ein verzärteltes Muttersöhnchen, komplett unerfahren in Liebesangelegenheiten. Micaëla, die scheue Baskin, ein Fremdkörper in der machistischen Welt der Stierkämpfer. Und schließlich Escamillo, der Macho, furchtlos und kühn, ein Schwarm aller Frauen.

Carmen kehrt nach 76 Jahren auf die Bühne Baden zurück

Opernstar Natalia Ushakova

Carmen kehrt nach 76 Jahren auf die Bühne Baden zurück

Nach 76 Jahren kehrt Carmen auf die Bühne Baden zurück

Carmen kehrt nach 76 Jahren auf die Bühne Baden zurück

Natalia Ushakova, Vincent Schirrmacher, Ivana Zdravkova und Thomas Weinhappel spielen die Hauptrollen

Carmen kehrt nach 76 Jahren auf die Bühne Baden zurück

Die Premiere der Kult-Oper findet am 25. Februar statt

Carmen kehrt nach 76 Jahren auf die Bühne Baden zurück

"Die Liebe ist ein wilder Vogel" ist die bekannteste Arie aus Carmen

Idealbesetzung

Für diese vier Hauptcharaktere hat Lakner mit Natalia Ushakova, Vincent Schirrmacher, Ivana Zdravkova und Thomas Weinhappel „ein Typecast, wie es im Buche steht“, gefunden.

Durch die Wahl dieser Hauptfiguren – allesamt aus der Demimonde, der Halbwelt, stammend – habe die am 3. März 1875 uraufgeführte Carmen die Konventionen der damaligen Zeit gesprengt. Aber auch durch Bizets Einsatz dissonanter Harmonien, die bei ihm die gleiche Bedeutung einnehmen wie die der konsonanten, habe die Oper für große Aufregung gesorgt, so Lakner.

Zu viel des Unkonventionellen für das damalige Publikum. Der internationale Erfolg begann erst einige Monate später in Wien dank einer neuen Fassung mit Ballett und Rezitativen. Bizet selbst erlebte nicht mehr, wie Carmen zum Welterfolg wurde. Er starb am 3. Juni 1875, in der Nacht der einunddreißigsten Vorstellung.

In Baden feiert Carmen nach 76 Jahren Renaissance, zuletzt war sie 1947 hier zu erleben.

www.buehnebaden.at

Kommentare