Bremst Knoblauchkröte neue Donaubrücke ?
Im Juli des Vorjahres wurde das Projekt von den Ländern Nieder- und Oberösterreich zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) eingereicht, derzeit herrscht von den offiziellen Stellen Funkstille zum Bau der neuen Donaubrücke bei Mauthausen. Zeit, die von der Bürgerplattform Ennsdorf (NÖ) genützt wird, um ihren Kampf gegen die geplante Trassenführung durch Überschwemmungs- und Augebiet noch einmal in den neuen NÖ Landtag zu tragen.
Mit einem ganzen Katalog an Argumenten und Vorwürfen wollen die Projektgegner bei allen Landtagsklubs – außer der ÖVP – vorsprechen, um einen Untersuchungsausschuss zu fordern. „Die jetzige Variantenlösung ist rein politisch motiviert und kann einer sachlichen Prüfung nicht standhalten“, behauptet Herbert Pühringer, einer der Sprecher der Plattform.
Eine ursprünglich 2018 vom NÖ Landtag beschlossene „Variante 2“ wurde tatsächlich nach einer nachträglichen Prüfung von insgesamt 13 Varianten wieder verworfen. Stattdessen wurde „Variante 12“ ausgewählt. Sie führt von der neuen Brücke über eine zukünftige vierspurige B123 durch die Gemeinde Ennsdorf bis zur B1 und weiter zur A1. Und durch Au-Gebiet. Im Juni 2022 beschloss der Landtag dann diese neue Variante.
Die benachbarte ÖVP-Gemeinde St. Pantaleon, in der sich gegen die erste Trassenvariante politischer Widerstand regte, wurde entlastet. Dass das auch in einer ÖVP-Gemeindezeitung als Erfolg gefeiert wurde, wertet Pühringer als Beleg für politische Machenschaften.
Die Bürgerplattform ließ die detaillierte Bewertung der 13 Varianten von einem Biologen und einem Straßenplaner prüfen.
Gutachten
Man sei durch die Gutachten mehr als bestätigt worden, „dass hier eine Trasse gebaut werden soll, die dem Steuerzahler um vieles mehr kostet und noch dazu viel mehr wertvolle Natur verbraucht“, behauptet Pühringer. 7,5 Hektar Auwald im sensiblen Überschwemmungsgebiet der Donau müssten für die Brückenrampe und die Anbindungstrasse an die B123 geopfert werden.
In – laut Gutachten vorliegenden – Belastungen für Mensch, Umwelt und Tiere sehen die Ennsdorfer einen Widerspruch zu der für sie unerklärlich guten Bewertung der Trasse durch die Au. Als Trumpf im UVP-Verfahren werde man auch ausspielen, dass in besagter Au 15 Tierarten leben, die auf der roten Liste der bedrohten Arten zu finden seien, versichern Pühringer und die Mitstreiter Maria und Herbert Zittmayr.
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