Vier Opfer in brennendem E-Auto: Das ist der Held von Sittendorf

Lebensretter Gerald Fischer. An diesem Baum zerschellte das Elektrofahrzeug.
Es waren Sekunden, in denen Instinkt, Mut und Entschlossenheit über Leben und Tod entschieden. Dienstagabend war es am Ortsende von Sittendorf im Bezirk Mödling zu einem folgenschweren Verkehrsunfall gekommen: Eine 17-Jährige hatte die Kontrolle über ihr SUV-Elektroauto verloren und war gegen einen Baum gerast. Der BMW fing sofort nach dem Anprall Feuer.
Vier junge Menschen befanden sich im Wrack. Ohne das beherzte Eingreifen von Gerald Fischer wären vermutlich nicht mehr alle von ihnen am Leben.

Die Feuerwehr hatte alle Hände voll zu tun das E-Auto zu löschen
"Da ist was passiert"
"Ich war gerade in meiner Halle bei der Arbeit, das Garagentor stand offen, als ich plötzlich einen lauten Knall hörte“, berichtet Fischer, 55-jähriger Unternehmer und passionierter Hobby-Rennfahrer. "Ich wusste sofort, da ist was passiert.“

Das ausgebrannte Autorwrack
Zwei junge Männer eingeklemmt
Ohne zu zögern eilte er die wenigen Meter von seinem Firmengelände zur Unfallstelle – und fand ein brennendes Autowrack vor. "Ich sah, wie die Lenkerin versuchte, sich über das Dach zu befreien. Ich bin hingelaufen und hab ihr rausgeholfen.“ Noch während das Fahrzeug in Flammen stand, fragte Fischer nach weiteren Insassen. Neben der 17-Jährigen befanden sich noch drei Männer aus dem Bezirk Mödling im Wagen – zwei im Alter von 17 Jahren und einer mit 18 Jahren.
Der Beifahrer konnte sich selbst befreien.

Zwei Notarzthubschrauber waren an der Unfallstelle
Großeinsatz mit zwei Hubschraubern
"Ich habe die hintere Tür geöffnet. Dort saß ein Mann, dem ich ebenfalls half. Dann sah ich noch zwei Beine auf der linken Seite. Ich bin rein in das brennende Fahrzeug und hab auch ihn aus dem Auto gezogen“, schildert Fischer den dramatischen Moment.
Alle vier Verletzten wurden durch sein schnelles Eingreifen rechtzeitig aus dem brennenden Wagen befreit.

In dem Pkw saßen vier junge Menschen
Vier Feuerlöscher geholt
Nachdem sich andere Passanten um die Erstversorgung der Opfer kümmerten, sprintete Fischer zurück in seine Firma, holte vier Feuerlöscher und versuchte, die Flammen einzudämmen. "Zum Glück kam die Feuerwehr rasch. Aber ich wollte nichts unversucht lassen“, sagt der ehemalige Feuerwehrmann.
Ein Reflex habe ihn geleitet, so Fischer. "Nicht zu helfen, wäre für mich keine Option gewesen.“

Das Wrack musste in einen Wassercontainer gelegt werden
Laut Notarzt konnten alle vier Insassen lebend gerettet werden – zwei von ihnen wurden mit den beiden ÖAMTC-Rettungshubschraubern C33 und C9 in Krankenhäuser nach Wien und St. Pölten geflogen, die anderen mit Notärzten in umliegende Kliniken gebracht.
Rascher Einsatz rettete Leben
Besonders für die beiden hinteren Fahrzeuginsassen kam jede Sekunde auf dem brennenden Rücksitz einer Ewigkeit gleich. "Der Notarzt hat mir gesagt, dass wir ihnen mit unserem schnellen Handeln wahrscheinlich das Leben gerettet haben“, so Fischer.
Die Feuerwehr war noch lange mit den Nachlöscharbeiten beschäftigt. Das Wrack wurde schließlich in einen speziellen Wassercontainer gelegt, um ein Wiederaufflammen der Batterien auszuschließen.
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