NÖ kämpft mit Blutnotstand: Warum jetzt jede Spende zählt

Blutspendezentrum
Aus dem Uni-Klinikum St. Pölten gibt es den dringenden Aufruf, Blutspenden zu gehen. Zwei Gründe verschärfen die Lage.

In Österreich wird alle 90 Sekunden eine Blutkonserve benötigt – sei es nach einem Unfall, bei Geburten oder für Patientinnen und Patienten, die unter einer Krankheit leiden.

Blut ist also lebensnotwendig, doch die Reserven sind knapp. Das gilt auch für Niederösterreich, wo es nun einen dringenden Appell gibt, Blut zu spenden. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: In den Sommermonaten sind viele Spenderinnen und Spender auf Urlaub, daher konnten kaum Reserven aufgebaut werden.

Neue Blutspenderverordnung

Es gibt jedoch noch einen zweiten Umstand, der viele Ärzte alarmiert: Seit 1. Juni 2025 gilt eine neue Blutspenderverordnung, die strengere Grenzen setzt, um die Gesundheit der Spender zu schützen. 

Männer dürfen nun innerhalb von 365 Tagen nur noch viermal (maximal zwei Liter), Frauen dreimal (maximal 1,5 Liter) spenden. Zwar soll dies Eisenmangel vorbeugen, gleichzeitig wirkt sich die geringere Spendenzahl jedoch deutlich auf die Versorgungslage aus. Bereits jetzt sind die Auswirkungen spürbar – im Winter könnten sie noch deutlicher werden, heißt es.

Im Notfall sei die Blutversorgung für Akutpatienten jederzeit gewährleistet, betont die Landesgesundheitsagentur Niederösterreich.

Engpässe können jedoch dazu führen, dass planbare Eingriffe verschoben werden müssen. Auch Kooperationen mit den Blutspendediensten in Wien und Linz helfen, doch auch dort ist die Lage angespannt.

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Team der Herzchirurgie war Blutspenden

„Bluttransfusionen zählen auch in der modernen Medizin zu den unverzichtbaren Therapien und ermöglichen die Stabilisierung von Akutsituationen bei stark blutenden Patientinnen und Patienten sowie die Durchführung großer geplanter Eingriffe. Gerade in Zeiten von Engpässen bei Blutprodukten wird besonders deutlich, wie entscheidend die Unterstützung durch Spender für die Versorgung unserer Patienten ist“, sagt Christoph Hörmann, Abteilungsleiter für Anästhesie und Intensivmedizin am Universitätsklinikum St. Pölten.

Am Universitätsklinikum in der Landeshauptstadt wurde nun selbst ein Zeichen gesetzt, um auf den dringenden Blutbedarf aufmerksam zu machen. Das Team der Klinischen Abteilung für Herzchirurgie, rund um Abteilungsleiter Dominik Wiedemann, hat dieser Tage geschlossen Blut gespendet.

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